DSL und Kabelinternet im Vergleich: Wer leistet mehr?
Stand: 10.01.2023
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die Buchse an der Wand macht den Unterschied: Wer mit DSL im Internet surft, nutzt dazu seine Telefonleitung, während Kabelinternet über die TV-Kabelleitung nach Hause kommt. Doch welche Technik leistet eigentlich mehr – und wer versorgt Deutschland besser? Die wichtigsten Fakten zum Breitbandinternet.
DSL oder Kabel: Das Wichtigste in Kürze
- Im Hinblick auf die Surfgeschwindigkeit punktet Kabel-Internet mit Download-Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s), während DSL-Anschlüsse maximal 250 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ermöglichen.
- Bei der Verfügbarkeit liegt DSL deutlich vor Internet per Kabel. In fast allen Orten ist ein DSL-Anschluss nutzbar, dagegen sind aber nur rund drei Viertel der Haushalte per Kabelnetz erreichbar.
- Internet, Telefonie und TV sind sowohl per DSL-Anschluss als auch per Kabelanschluss erhältlich.
Auswahl: Hat der Kunde Alternativen?
DSL-Kunden können fast immer zwischen verschiedenen Anbietern wählen. Neben der Telekom, die über das größte Netz verfügt, gibt es Angebote von Vodafone und Telefónica. Weitere Provider – 1&1 oder O2 – nutzen diese Netze gegen ein Entgelt, während kleinere Anbieter wie NetCologne, M-net oder EWE eigene regionale Netze aufgebaut haben.
Dagegen müssen Kabelkunden auch bei der Auswahlmöglichkeit Abstriche machen: Sie sind an den örtlichen Kabelnetzbetreiber, der ihr Bundesland versorgt, gebunden. Seit der Übernahme des Kabelnetzbetreibers Unitymedia im Jahr 2019 verfügt Vodafone in allen 16 Bundesländern über eigene Kabelnetze. Der Berliner Kabelnetzbetreiber Tele Columbus ist mit seiner Marke PŸUR in mehreren Regionen in Deutschland aktiv.
Die führenden DSL-Anbieter
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Deutsche Telekom | Zum Angebot | |
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Vodafone | Zum Angebot | |
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1&1 | Zum Angebot | |
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Telefónica Deutschland (O2) | Zum Angebot |
Kabel-Internet: Die führenden Anbieter
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Vodafone (Kabel Deutschland) | Zum Angebot | |
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Vodafone (Unitymedia) | Zum Angebot | |
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PŸUR | Zum Angebot | |
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Telefónica Deutschland (O2) | Zum Angebot |
Geschwindigkeit: Highspeed-Internet für alle?
Kabelinternet liefert teilweise vier Mal so hohe Geschwindigkeiten wie DSL und hat sich damit als ernsthafter Konkurrent für Telekom und Co. am Breitbandmarkt etabliert. Bis zu 1 Gigabit pro Sekunde beim Herunterladen von Daten erreicht derzeit kein DSL-Anschluss.
Die Geschwindigkeit der DSL-Leitung kann sehr unterschiedlich sein – je nachdem, welche Technik am Wohnort eingesetzt wird: Mit ADSL werden nur wenige Mbit/s erreicht, mit VDSL sind dreistellige Bandbreiten drin (bis zu 250 Mbit/s). VDSL ist im Festnetz der Deutschen Telekom bundesweit für rund 35 Millionen Haushalte verfügbar.
Die DSL-Geschwindigkeit nimmt ab, je weiter der Hausanschluss vom nächsten Verteiler entfernt ist – anders als beim Kabelinternet, das sich nur bei deutlicher Mehrbelastung verlangsamt. Hatten DSL-Kunden viele Jahre einen Geschwindigkeitsvorteil beim Upload, so hat Internet per Kabel mittlerweile bei den schnellsten Anschlüssen aufgeholt. Kabelanbieter warten mit bis zu 50 Mbit/s Upload-Tempo auf, per VDSL lassen sich Daten in der Regel mit maximal 40 Mbit/s ins Netz hochladen.
Triple Play: Wer bietet Internet, Telefon und TV?
Im Prinzip ermöglichen beide Technologien eine Versorgung mit Internet, Telefon und Fernsehen. Bei DSL hängt die Möglichkeit zum Fernsehen von der Geschwindigkeit der Verbindung ab: Für Internet-TV muss die Leitung mindestens 16 Mbit Übertragungsvolumen bieten. Eine solche Internet-Bandbreite nutzt bereits der Großteil der Haushalte in Deutschland. Die Nachfrage nach schnellem Internet ist groß. Die Kabelanbieter halten über ihre Kabelnetze sowohl nur Internet bzw. Internet plus Telefon oder auch eine Kombination inklusive Kabel-TV bereit.
Verfügbarkeit: Wer versorgt Deutschland besser?
In punkto Verfügbarkeit gewinnt der DSL-Anschluss gegenüber dem Kabelinternet eindeutig: Mehrere Anbieter erreichen über 95 Prozent der Haushalte – damit ist DSL praktisch überall in Deutschland verfügbar. Kabelinternet ist im Gegensatz dazu noch nicht flächendeckend buchbar: Das Kabelnetz erreicht derzeit knapp drei Viertel aller Haushalte. Allerdings liegen die Kabelnetzbetreiber bei der Verfügbarkeit von Gigabit-Internet vorne. Vodafone beispielsweise bietet Kabel-Internet mit bis zu 1 Gbit/s bundesweit für über 24 Millionen Haushalte an.
Preise: Sind die Kosten entscheidend?
Breitbandinternet via Kabel zeichnet sich meist durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. So finden sich im Rahmen von Aktionsangeboten teils Gigabit-Tarife per Kabel, die günstiger als deutlich langsamere VDSL-Anschlüsse sind.
Sehr gute Leistungen bieten übrigens Internetanschlüsse über Glasfaser, die manche DSL-Anbieter sowie reine Glasfaser-Provider wie Deutsche Glasfaser im Programm haben. Die Glasfasernetze sind bundesweit noch nicht flächendeckend verfügbar, doch der Glasfaserausbau kommt voran. Bis 2030 sollen alle Haushalte und Unternehmen in Deutschland Zugriff auf einen Glasfaseranschluss haben. Wer weder DSL noch Kabelinternet bekommt, kann alternativ auf Funktechniken wie LTE oder 5G zurückgreifen.