Vorstand und Aktionäre bei mobilcom streiten um UMTS-Milliarden
Stand: 19.05.2004
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Hamburg (dpa) - Knapp eineinhalb Jahre nach dem Scheitern des UMTS-Projektes streiten Aktionäre und Vorstand der Mobilfunkfirma mobilcom weiter um verlorene Milliarden. Bei der Hauptversammlung der mobilcom AG (Büdelsdorf) bekräftigte Vorstandschef Thorsten Grenz in Hamburg, Schadenersatzforderungen einer Aktionärsgruppe an den einstigen UMTS-Partner France Télécom gingen "an der Wirklichkeit völlig vorbei". "Eine Basis für die Forderung von Schadenersatz gibt es nach wirtschaftlicher und rechtlicher Prüfung nicht", sagte Grenz.
Vorstandschef Grenz versicherte, das im TecDAX notierte Unternehmen werde sich weiterhin auf sein Kerngeschäft beschränken. "Das Kapitel Aufbau eines eigenen UMTS-Netzes ist für mobilcom beendet", sagte Grenz. Die geglückte Wende vom "krisengeschüttelten Mobilfunker zu einem soliden Unternehmen im Telekommunikationsmarkt" im vergangenen Jahr dürfe künftig nicht durch "unkalkulierbares Risiko und spekulative Geschäfte" aufs Spiel gesetzt werden. Ins Geschäftsjahr 2004 war mobilcom mit dem besten Quartalsergebnis seit mehr als fünf Jahren gestartet. Der Konzerngewinn erreichte 16,1 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 500 000 Euro), der Umsatz betrug 467,7 (452,9) Millionen Euro.
Erstmals seit 1999 sollen die Anteilseigner wieder eine Dividende erhalten: Nach dem Willen der Unternehmensführung sollen steuerfrei insgesamt 40 Cent je Aktie ausgeschüttet werden.
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