BaFin: Aufklärung des europäischen Zinsskandals dauert noch
Stand: 08.08.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | AFP
Düsseldorf/Frankfurt - Die Aufklärung des sogenannten Libor-Skandals wird nach Einschätzung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) noch lange auf sich warten lassen. Inwiefern kriminelle Energie im Spiel gewesen sei, überprüfen die BaFin und die anderen beteiligten Behörden derzeit.
Im Skandal um die Manipulation von Interbanken-Zinsen hält die deutsche Finanzaufsicht länger andauernde Ermittlungen für möglich. "Die Aufklärung kann noch lange dauern", sagte die Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Elke König, dem "Handelsblatt" vom Dienstag. Es müssten "Millionen von Datensätzen, E-Mails und Dokumenten" geprüft werden. Dabei müsse herausgefunden werden, ob kriminelle Energie im Spiel gewesen sei und wo Kontrollen versagt hätten. Dies überprüften BaFin und die anderen beteiligten Behörden derzeit.
In dem Zins-Skandal geht es um die Manipulation des britischen Zinssatzes Libor, zu dem in Großbritannien Banken anderen Instituten Geld leihen, und des europäischen Interbanken-Zinses Euribor. Im Zentrum der Affäre steht die britische Großbank Barclays. Die Zinssätze werden auf Grundlage der Angaben von Banken berechnet. Dabei sollen Institute falsche Angaben gemacht haben, um Vorteile zu erlangen. Bei der Deutschen Bank läuft in der Sache derzeit eine Sonderprüfung der BaFin. Neben der Deutschen Bank melden unter anderem auch die Commerzbank und verschiedene Landesbanken Daten zur Ermittlung des Euribor.