Bundesbank-Vorstand Dombret kritisiert Libor-System
Stand: 09.07.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Hamburg - Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret hält das Libor-System für betrugsanfällig und fordert aus diesem Grunde ein neues Verfahren, um Referenzzinsen zu ermitteln.
Das bestehende Verfahren mache es den Bankern zu leicht, den Zins zu manipulieren. "Es ist insofern anfällig für Betrug", sagte Dombret dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Der Libor wird täglich auf Grundlage der Zinssätze einer Gruppe von 16 Großbanken festgestellt.
Ende Juni hatten britische und amerikanische Behörden hohe Strafen gegen die britische Bank Barclays verhängt, weil Mitarbeiter der Bank über Jahre den für viele Finanzgeschäfte maßgeblichen Zinssatz Libor manipuliert haben.
Die deutsche Finanzaufsicht BaFin prüft derzeit, ob die Banken in Deutschland ausreichend gut organisiert sind, um Manipulationen des Referenzzinssatzes im Interbankengeschäft vorzubeugen. Welche deutschen Banken untersucht werden, teilte die BaFin nicht mit. Die Deutsche Bank gehört zu den Instituten, die täglich ihre Libor-Schätzungen nach London melden.
Zinsticker für Tages- und Festgeld
Die Zinsen für folgende Laufzeiten wurden gesenkt:
- 3 Monate 3,50 % (vorher 3,60 %)
- 6 Monate 3,50 % (vorher 3,60 %)
Tagesgeld der Raiffeisenbank im Hochtaunus:
3,4 % Zinsen p.a. für jeden Cent bis 100.000 Euro,
garantiert für 6 Monate ab Kontoeröffnung
Tagesgeld der CA Consumer Finance:
3 % Zinsen (vorher 1,7 %)
Tagesgeld der Deutsche Pfandbriefbank:
1,5 % Zinsen (vorher 2 %)
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