Hintergrund: Rohöl ist nicht gleich Rohöl
Stand: 31.08.2005
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Hamburg (dpa) - Die Rekordpreise auf den internationalen Ölmärkten sorgen bei vielen Verbrauchern für Verwirrung: Mal heisst es, die Preise für WTI hätten die Marke von 70 Dollar für ein Barrel (159 Liter) überschritten, dann wieder meldet die OPEC Preise um die 60 Dollar.
Insgesamt gibt es auf der Welt Dutzende von Rohölsorten, die alle unterschiedliche Eigenschaften und Preise haben. Die Herkunft reicht von Alaska North Slope über Arab Light bis zu Zuetina, einer Stadt in Libyen. An den Terminbörsen in London und New York werden jedoch standardisierte Produkte gehandelt, so genannte Referenzöle. Die Preise aller anderen Sorten werden dann als Abschlag oder Zuschlag auf das Referenzöl ermittelt.
Für die USA ist heisst das meistgehandelte Referenzöl West Texas Intermediate (WTI), für Europa Brent, benannt nach dem Nordsee- Ölfeld, und für Asien Dubai Fateh. Dazu kommt das OPEC-Öl, das wiederum ein Korb von elf verschiedenen Ölsorten ist, aus denen ein gemittelter Durchschnitt errechnet wird. Dubai und die OPEC-Öle sind überwiegend schwefelhaltiger als Brent und WTI und werden gern im asiatischen Raum verarbeitet. Der Preis für OPEC-Öl liegt in der Regel unterhalb von Brent. Die Märkte für die verschiedenen Rohöl- Sorten entwickeln sich im wesentlichen parallel, doch können die Preisabstände durchaus schwanken, wenn bestimmte Qualitäten stärker nachgefragt werden oder in grösseren Mengen verfügbar sind.
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