DSA Deutsche Strom AG fordert Offenlegung der Netznutzungsgebühren
Stand: 16.08.2001
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Die DSA Deutsche Strom AG wird künftig verstärkt gegen die Wettbewerbsbehinderungen auf dem deutschen Strommarkt vorgehen. Dies gab der Vorstand der DSA Deutsche Strom AG Jens Schack (34) in Hamburg anlässlich ihres zweijährigen Bestehens bekannt. Die Kernmaßnahme werde die ultimative Aufforderung an die Netzbetreiber zur Offenlegung der Durchleitungsentgelte sein. Schack kündigte an, daß auch mit Kürzungen der Netznutzungsentgelte gerechnet werden muss. Ein konkreter Maßnahmenplan werde derzeit ausgearbeitet.
Kritisch betrachtet der DSA Vorstand, der sich im Freien Energiedienstleister Verband (FEDV) engagiert und mit der Initiative Pro Wettbewerb kooperiert, auch die Task Force im Bundeswirtschaftsministerium. Diese soll bei Beschwerden der neuen Anbieter gegenüber Netzbetreibern schlichten und praktische Probleme beim Stromwechseln lösen. "Es ist grotesk, daß die Beschwerden von denjenigen in der Projektgruppe bearbeitet werden, die aus den Stromkonzernen und Stadtwerken entsandt wurden - das nenne ich Scheinneutralität", so Schack.
Daß die Netznutzungsentgelte in Deutschland unangemessen hoch sind, lässt sich mit dem wissenschaftlich fundierten Subtraktionsverfahren aufzeigen: Werden vom Bruttoverkaufspreis je Kilowattstunde eines integrierten Stromversorgers (Netzbetreiber und Lieferant) die fixen Kosten (Stromsteuer, Umsatzsteuer, Konzessionsabgabe, Netznutzungsentgelt) subtrahiert, kommt man im Durchschnitt auf einen Netto-Strompreis, der bei einigen Anbietern weit unter dem durchschnittlichen Einkaufspreis liegt. "Eine Subventionierung des Vertriebs durch das Netz ist damit offensichtlich", zeigt Schack auf. Im Hinblick auf die liberalisierten Märkte in Europa könnten die deutschen Verbraucher nach Ansicht des DSA Vorstands rund 30 Prozent weniger für die Nutzung der Netze zahlen. Bei einer Reduzierung der Durchleitungskosten würden die privaten Stromkunden somit mehrere Milliarden Mark einsparen.