Smart Home auf der IFA 2016: Drei Anbieter im Vergleich
Stand: 08.09.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Berlin - Vom 2. bis 7. September 2016 kamen auf dem Berliner Messegelände wieder hunderte Hersteller und Anbieter zusammen, um neueste Entwicklungen, verbesserte Produkte und innovative Ideen im Rahmen der Internationalen Funkausstellung (IFA) zu präsentieren. In diesem Jahr lag der Fokus sehr stark auf „Smart Home“: Inzwischen verbirgt sich nicht nur in vielen Haushaltsgeräten smarte Technologie, es gibt auch immer mehr Aussteller, die tatsächlich das Zuhause intelligenter machen. Verivox stellt das Angebot von drei der größten Anbieter einmal gegenüber.
1. RWE-Tochter innogy SmartHome überzeugt mit einfacher Steuerung
Wenige Tage vor dem offiziellen Beginn der IFA 2016 gab das Energieunternehmen RWE die Ausgliederung der hauseigenen Smart Home-Angebote in das Tochterunternehmen innogy SE bekannt. Die Produktserie, die mit dem Partner eQ-3 angepasst wurde, bleibt jedoch dieselbe. Allein die Applikation, das Programm zur Steuerung aller Smart-Home-Komponenten, erhielt ein Update.
Die Bedienung über die Applikation gestaltet sich besonders einfach. Selbst die Installation von smarten Heizreglern oder die Einrichtung von Bewegungsmeldern wird Schritt für Schritt erklärt. Obwohl die Geräte nur mit einem Funkprotokoll (BidCos) arbeiten, bietet innogy SE eine breite Produktpalette. Neben einzelnen Komponenten werden auch Einsteiger- und Themenpakete speziell für Bereiche wie „Energie“ oder „Sicherheit“ angeboten.
2. Magenta SmartHome der Deutschen Telekom bietet Rundum-Service
Auch die Deutsche Telekom bietet verschiedene Geräte für ein intelligentes Zuhause an. Partner von Magenta SmartHome sind bekannte Unternehmen wie Philips, Miele, Sonos oder D-Link. Verbunden werden die verschiedenen Produkte über die Funkprotokolle ZigBee und BidCos, womit eine große Palette von möglichen Erweiterungen dieses Systems zur Verfügung steht.
Alle Komponenten lassen sich online auswählen und zusammenstellen. Pakete gibt es bisher nur als Spar- oder Rabattangebot, ansonsten setzt die Deutsche Telekom auf individuelle Lösungen und auf Service: Persönliche Beratung oder Installation lassen sich optional hinzu buchen. Für diesen Rundum-Service werden jedoch zusätzliche Gebühren fällig. Doch nicht nur die Zusatzleistungen, auch die Magenta-Smartphone-App verursacht mit einem Monatsbeitrag weitere Kosten.
3. Der amerikanische Marktführer Z-Wave: Tipp für Fortgeschrittene
Z-Wave Europe gibt nicht nur einem eigenen Funkprotokoll den Namen, das Unternehmen ist in den Vereinigten Staaten längst ein Begriff. Einer der Gründe dürfte die Struktur des Anbieters sein, denn dieser vereint mehrere hundert Produzenten. Zwei Funkstandards (ZigBee und Z-Wave) gelten dabei für alle und so bietet Z-Wave nach eigener Angabe mehr als 1.500 kompatible Geräte an. Für Einsteiger ergeben sich dabei jedoch einige Schwierigkeiten, denn ohne entsprechende Beratung ist es nicht ganz einfach, ein eigenes Paket zusammenzustellen.
Unterstützung erhalten Kunden über unabhängige Händler in ihrer Region. Diese ermöglichen es, Z-Wave-Produkte zu bestellen und gegebenenfalls fachmännisch installieren zu lassen. Für die Bedienung stehen mehrere Programme zur Verfügung, auch verschiedene Funkstationen können gewählt werden. Die Preise variieren dabei je nach Region und Händler, wobei sich der Produktvertrieb vorwiegend auf das Internet konzentriert.
Unser Fazit: Für jeden eine Lösung
So unterschiedlich diese drei Unternehmen das Thema Smart Home vermeintlich präsentieren, Lösungen für die Bereiche intelligentes Heizen, Stromsparen, Licht oder Sicherheit halten sie alle bereit. Die Entscheidung für einen dieser Anbieter treffen Verbraucher daher anhand ihrer persönlichen Bedürfnisse. Unsere Empfehlungen:
- Wenn es darum geht, Smart Home kennenzulernen und sich an diese Technik zu gewöhnen, ist innogy SE ein guter Partner. Fertige Kombinationen und eine einfache Bedienung machen den Einstieg leicht.
- Magenta SmartHome bietet bekannte Marken und kompletten Service aus einer Hand. Verbraucher, die sich einen Partner wünschen, der alles leistet, zahlen dafür allerdings einen Aufpreis.
- Eine spannende Welt für Spezialisten bietet Z-Wave. Während dieser Anbieter wohl keine Wünsche von Tüftlern offen lässt, werden sich Einsteiger vermutlich nur schwer zurechtfinden.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
RWE | Deutsche Telekom | Z-Wave Europe | |
Lösungen | Energie sparen, Licht, Strom, Heizen und Sicherheit | Energie sparen, Licht, Strom, Heizen und Sicherheit | Energie sparen, Licht, Strom, Heizen und Sicherheit |
Pakete | Themen- und Einsteigerpakete | Rabatt-/Einzelprodukt-angebote | Nein |
Bedienung | Smartphone/Tablet, PC oder Fernbedienung | Smartphone/Tablet, PC oder Fernbedienung | Smartphone/Tablet, PC oder Fernbedienung |
Applikation | Eigenes Programm | Eigenes Programm | Unterschiedliche Anbieter |
Geräteinstallation | Portabel, Eigeninstallation möglich | Portabel, Eigeninstallation möglich | Portabel oder unter Putz, fachmännische Installation |
Abnehmer | Mieter und Eigentümer | Mieter und Eigentümer | Mieter und Eigentümer |
Primäre Hersteller | eQ-3 und netatom | eQ-3, Bitron, D-Link und Philips | Mehr als 375 Hersteller und Marken weltweit |
Funkstandard | BidCos | BidCos und ZigBee | ZigBee und Z-Wave |
Kosten Funkstation* | Einmalig 189,00 € ** oder im Paketpreis enthalten | Einmalig 119,99 € ** | Einmalig 189,90 - 499,00 € ** |
Kosten für Applikation | Keine | Monatlich 4,95 € ** | Keine |
Gerätekosten, Bsp.: Rauchmelder |
Einmalig 49,95 € ** | Einmalig 49,99 € ** | Einmalig ab 29,90 € ** |
* Die Funkstation ist das Herzstück des eigenen Smart-Home-Netzes und arbeitet mit festgelegten Funkstandards; ** Stand 07.09.2016 |