Mobilfunk: Alle 1&1-Kunden ins eigene Netz migriert
Stand: 11.11.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Deutschlands vierter und jüngster Netzbetreiber hat alle Kunden ins eigene Netz migriert. Damit wurden Auflagen der Bundesnetzagentur zur wettbewerblichen Unabhängigkeit vor Ablauf der Frist zum Jahresende erfüllt. Mit 12 Millionen Kunden ist das neue 1&1-Netz weltweit das größte Netz auf Basis der Open-RAN-Technologie.
Vom Reseller zum Netzbetreiber
Eine der zentralen Auflagen der Bundesnetzagentur Frequenzauktion 2019 betraf den Aufbau eines eigenständigen Mobilfunknetzes. Die Netze anderer Betreiber durften nur übergangsweise genutzt werden. Am 8. Dezember 2023 startete 1&1 als eigenständiger Mobilfunk-Netzbetreiber. Die Umstellung alle Kunden auf das eigene Kernnetz markiert den Übergang vom Wiederverkäufer zum eigenständigen Netzbetreiber. Insgesamt wurden 12 Millionen Verträge umgestellt; zu Spitzenzeiten seien es bis zu 50.000 am Tag gewesen.
Roaming-Modell mit Vodafone wird fortgeführt
Wo das eigene Mobilfunknetz noch nicht verfügbar ist, nutzen 1&1-Kunden weiterhin das D2-Netz von Vodafone. Die Netzabdeckung ist damit bundesweit gesichert. Das 1&1-Netz basiert auf der sogenannten Open-RAN-Technologie, die sich durch offene Schnittstellen auszeichnet. Auf Basis technischer Standards können Netzkomponenten verschiedener Hersteller flexibel miteinander kombiniert werden – somit ist die Netzinfrastruktur nicht von einzelnen Herstellern wie etwa Huawei abhängig.
Mehr Wettbewerb und Tarifvielfalt
"Mit dem vierten deutschen Mobilfunknetz gibt es mehr Wettbewerb und Wahlfreiheit," sagt Ralph Dommermuth, CEO von 1&1. Dazu Verena Blöcher, Telekommunikationsexpertin bei Verivox: "1&1 hat in den vergangenen Jahren mit günstigen Angeboten auf sich aufmerksam gemacht. Davon profitierten einerseits preissensible Kunden, aber mit den Unlimited-Flats auch Intensivnutzer. Ob das Preis-Leistungs-Verhältnis für Mobilfunkkunden in Deutschland künftig noch besser wird, ist allerdings unklar, schließlich ist der Bau des neuen Handynetzes eine teure Sache. Dadurch sinkt vermutlich der Spielraum für Tarife, die besser für die Verbraucherinnen und Verbraucher sind."