Attraktive Mikrokredite für Existenzgründer
Stand: 21.02.2011
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Berlin - Kleinstkredite ohne bankübliche Sicherheiten sind bei deutschen Existenzgründern begehrt. Der vom Bund und der Europäischen Union geförderte "Mikrokreditfonds Deutschland" hat innerhalb nur eines Jahres über 1.800 sogenannte Mikrokredite vergeben. Die durchschnittliche Kreditsumme betrug gut 5.500 Euro.
Mikrokredite sind zur Finanzierung von Gründungen, aber auch für bereits aktive Kleinunternehmer attraktiv, weil der bürokratische Aufwand bei der Antragstellung gering ist und Kreditnehmer keine banküblichen Sicherheiten stellen müssen. Die Mikrofinanzinstitute, die den Kredit vergeben, verlangen stattdessen persönliche Referenzen aus dem sozialen Umfeld, die auf eine grundsätzliche Kreditwürdigkeit schließen lassen. Die genaue Ausgestaltung der Absicherung ist Verhandlungssache.
Für den Mikrokredit spricht zudem, dass Kleinkredite von 1.000 oder 2.000 Euro bei einem normalen Kreditinstitut nur zu unattraktiven Konditionen zu bekommen sind. Schließlich ist der Verwaltungsaufwand für die Bank weitgehend unabhängig vom Kreditvolumen, so dass die Bearbeitungsgebühren bei kleinen Darlehen die Kosten unverhältnismäßig in die Höhe treiben. Bei einem geförderten Mikrokredit fallen demgegenüber für den Kreditnehmer weder Verwaltungs- noch Abschlusskosten an.
KfW-Startgeld billiger
Der Nachteil der Mikrokreditfinanzierung liegt im verhältnismäßig hohen Zinssatz von nominal 7,5 Prozent pro Jahr. Eine günstigere Alternative kann das Startgeld der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sein. Kredite aus diesem Programm kosten derzeit nur 5,35 Prozent Zinsen pro Jahr.
Allerdings richtet sich das Startgeld ausdrücklich an Gründer und junge, maximal seit drei Jahren bestehende Unternehmen. Dabei haftet die KfW gegenüber der Bank, die den Kredit vergibt, für 80 Prozent der Darlehenssumme. Für die verbleibenden 20 Prozent muss der Kreditnehmer Sicherheiten stellen.