Flüssiggasheizung
Eine Flüssiggasheizung funktioniert grundsätzlich wie andere Gasheizungen. Die größten Unterschiede liegen in der Bereitstellung und Lagerung des Brennstoffs. Denn das Flüssiggas muss in einem speziellen Tank aufbewahrt werden. Das ist gleichzeitig der große Vorteil einer Flüssiggasheizung: Sie ist nicht auf einen Anschluss an das öffentliche Gasnetz angewiesen.
- Flüssiggasheizung: Unterschiede zu anderen Gasheizungen
- Woraus besteht Flüssiggas?
- Der Flüssiggastank: Das gilt es zu beachten
- Wartung und Sicherheit
- Flüssiggas oder Erdgas? Kosten und Verbrauch im Vergleich
- Die Vorteile einer Flüssiggasheizung
- Die Nacheile einer Flüssiggasheizung
Das Wichtigste in Kürze
- Flüssiggas ist meist eine Mischung aus Propan-, Butan- und Ethangas, kann jedoch auch aus verflüssigtem Erdgas bestehen.
- Für die Lagerung ist ein Flüssiggastank im Garten oder Haus notwendig.
- Regelmäßige Kontrollen gewährleisten die Sicherheit der Anlage.
Flüssiggasheizung: Unterschiede zu anderen Gasheizungen
Hausbesitzer können fast jede herkömmliche Gasheizung umrüsten und anschließend mit Flüssiggas heizen. Die Basiskomponenten einer Flüssiggasheizung sind:
- Flüssiggastank
- Brenner zur Erzeugung der Wärme
- Wärmetauscher zur Übertragung der Wärme auf das Heizwasser
- Umwälzpumpe zum Verteilen des Heizwassers im Haus
- Heizungsrohre und Heizkörper
- Abgasleitung oder Kamin
Der Wirkungsgrad einer Flüssiggasheizung entspricht ungefähr denen anderer Gasheizungen. Der Brennwert von Flüssiggas ist allerdings etwa doppelt so hoch wie beispielsweise der von Erdgas. Die Brennwerttechnik ist bei Flüssiggas also empfehlenswert, um ein Maximum an Energie aus dem Flüssiggas nutzen zu können. Heizungen, die die Brennwerttechnik nutzen, verwenden den kondensierten Wasserdampf der Abgase zum Erwärmen des Heizungswassers. Denn auch bei der Kondensation wird thermische Energie freigesetzt, die andernfalls verlorengehen würde.
Woraus besteht Flüssiggas?
Mit Flüssiggas ist in der Regel LPG (Liquified Petroleum Gas) gemeint. Dieses Flüssiggas besteht aus einem Gemisch von Propan, Butan und Ethan. Es entsteht bei der Erdölgewinnung als Nebenprodukt und verflüssigt sich bereits bei relativ geringem Druck.
Bei LNG (Liquified Natural Gas) handelt es sich hingegen um verflüssigtes Erdgas. Damit Erdgas sich verflüssigt, müssen sehr niedrige Temperaturen beziehungsweise ein sehr hoher Druck herrschen. Darum ist es schwieriger flüssig zu transportieren und zu lagern. Allerdings ist ein Vorteil von flüssigem Erdgas die Unabhängigkeit von Gas-Pipelines, da es in Tanks transportiert werden kann.
Der Flüssiggastank: Das gilt es zu beachten
Der Flüssiggastank ist ein wichtiger Teil der Flüssiggasheizung. Die Grundvoraussetzung zum Einbau einer Flüssiggasheizung ist ausreichend Platz für den Tank.
Die Unterbringung
Der Tank muss Hochdruck aushalten und speziell gesichert sowie gut belüftet sein. Hausbesitzer können den Flüssiggastank im Garten unterbringen (oberirdisch oder versenkt) oder im Haus installieren. Bei einer Aufstellung im Garten müssen Sie eine Sicherheitszone um den Tank einhalten. Steht der Tank im Haus, müssen Sie noch mehr Sicherheitsvorkehrungen beachten. Unter anderem muss der Raum gut belüftet sein, eine festgelegte Mindestgröße haben und von außen zugänglich sein.
Die Größe
Flüssiggastanks sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Das gängige Fassungsvermögen reicht von 900 bis 6.500 Liter. Wählen Sie die Größe des Tanks nach der zu beheizenden Wohnfläche, der Anzahl der Personen im Haushalt und dem generellen Heizverhalten aus. Ein Experte hilft dabei, die passende Tankgröße zu ermitteln.
Miete oder Kauf
Den Flüssiggastank können Sie mieten oder kaufen. Die unmittelbaren Kosten sind bei der Miete geringer, doch ein Kauf rechnet sich häufig nach vergleichsweise kurzer Zeit. Bei sachgemäßer Pflege und Aufstellung hält der Tank mehrere Jahrzehnte.
Der Kauf lohnt sich auch deshalb, weil bei der Anmietung eines Flüssiggastanks in der Regel auch der Vermieter das Flüssiggas liefert. Somit ist der Verbraucher von dessen Preisen abhängig und kann nicht das jeweils günstigste Angebot wählen. Da es jedoch große Preisunterschiede geben kann, ist es ratsam, sich nicht zu lange an einen bestimmten Anbieter zu binden.
Wartung und Sicherheit bei der Flüssiggasheizung
Flüssiggas ist ein hochentzündlicher Brennstoff. Eine sachgemäß installierte Flüssiggasheizung ist jedoch nicht gefährlich – immer vorausgesetzt, dass Hausbesitzer verantwortungsbewusst mit dem Brennstoff umgehen und die Anlage regelmäßig warten lassen.
Die Installation und Inbetriebnahme einer Flüssiggasheizung muss immer durch einen Fachbetrieb erfolgen. Bevor Sie die Heizung starten, muss ein Sachverständiger sie offiziell abnehmen. Zudem sind regelmäßige Kontrollen vorgeschrieben. Eine umfassende Prüfung der gesamten Anlage ist jedoch nur alle zehn Jahre notwendig. Alle zwei Jahre steht ein allgemeiner Sicherheitscheck an. Die Prüfungen müssen qualifizierte Sachverständige einer zugelassenen Überwachungsstelle (ZÜS) durchführen. Das sind beispielsweise TÜV und DEKRA.
Wer einen Flüssiggastank gemietet hat, muss sich um dessen Wartung nicht kümmern – dafür ist der Vermieter zuständig. Gehört der Tank zum Eigentum, ist man selbst für die Wartung des Tanks zuständig.
Flüssiggas oder Erdgas? Kosten und Verbrauch im Vergleich
Die Anschaffung und der Einbau einer Flüssiggasheizung sind im Allgemeinen so teuer wie eine herkömmliche Gasheizung. Zusätzliche Kosten entstehen durch die Miete oder den Ankauf eines Flüssiggastanks sowie die regelmäßige Wartung der Anlage. Zudem liegen die laufenden Kosten für Flüssiggas in der Regel etwas über denen für Erdgas, Heizöl und anderen Brennstoffen. Den Verbrauch können Sie dank des guten Brennwerts von Flüssiggas bei der Verwendung einer effizienten Brennwert-Heizungsanlage jedoch relativ geringhalten.
Die Kosten für eine Anlagenumrüstung auf Flüssiggas können eine Förderung senken. Da der Einbau von einer Flüssiggasheizung mit Brennwerttechnik Energie sparen kann – vor allem wenn zuvor eine alte Heizungsanlage verbaut war –, ist eine Förderung über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) möglich.
Die Vorteile einer Flüssiggasheizung
- Es ist kein Anschluss an das öffentliche Gasnetz notwendig.
- Flüssiggas hat einen höheren Brennwert als Erdgas.
- Eine Flüssiggasheizung produziert nur wenige Emissionen.
- Der Tank stellt keine Gefahr für die Umwelt da – sollte Flüssiggas austreten, entweicht es gasförmig in die Atmosphäre.
- Sollte zu einem späteren Zeitpunkt ein Anschluss an das Gasnetz gelegt werden, kann die Heizung umgerüstet werden.
Die Nacheile einer Flüssiggasheizung
- Die laufenden Kosten sind höher als bei den meisten anderen Heizungsarten.
- Die Anschaffung und Unterbringung des Tanks bedeuten mehr Aufwand und Kosten.
- Die regelmäßigen Sicherheitskontrollen kosten ebenfalls Geld.
- Erdgas ist insgesamt noch umweltfreundlicher als Flüssiggas.
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