Schlechte Dämmung: Smarte Thermostate können helfen
Stand: 27.02.2020
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
In schlecht gedämmten Wohnungen wird jede Menge Energie verschwendet. Doch die Investitionskosten für die energetischen Sanierung sind hoch und können nicht immer gleich aufgebracht werden. In einer solchen Situation können sich smarte Heizkörperthermostate besonders lohnen.
Die Kosten für die Geräte rechnen sich laut einer Studie des Potsdamer Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung schon bei geringen Energieeinsparungen in Gebäuden mit einem niedrigen bis mittleren Effizienzstandard.
Die smarten Thermostate sind meist über Funk mit einer zentralen Steuerungseinheit verbunden und lassen sich über eine Smartphone-App bedienen. Über vernetzte Tür- und Fenstersensoren erkennen sie, wann gelüftet wird, und passen die Heizleistung daran an.
Besonders lukrativ bei häufigen Abwesenheiten
Die IASS-Forscher haben ermittelt, unter welchen Bedingungen sich die Nutzung smarter Thermostate in typischen Wohngebäuden in Deutschland lohnt. Das Ergebnis: Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus – Baujahr 1949 bis 1978, 127 Quadratmeter Wohnfläche – amortisiert sich die Investition innerhalb von zehn Jahren bei einer Senkung des Energieverbrauchs um 5,7 Prozent. In einer Wohnung mit 64 Quadratmetern Wohnfläche müssen dafür 7,7 Prozent Energie eingespart werden.
Der Umfang der Energieeinsparungen hängt maßgeblich vom Verhalten und den Gewohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner ab. Wer häufig außer Haus ist, kann mit smarten Thermostaten höhere Einsparungen erzielen. Bei schlecht gedämmten Wohnungen schlagen sich diese Energieeinsparungen besonders stark nieder. Dann ist es vorteilhaft, die Temperatur beim Verlassen des Hauses zu drosseln und auf dem Nachhauseweg per Handy wieder zu erhöhen.
Niedrige Investitionskosten für smarte Thermostate
Die Kosten für die smarten Thermostatsysteme liegen laut der Studie für ein durchschnittliches Einfamilienhaus im Schnitt bei 670 Euro, für die Wohnung bei 340 Euro. „Smarte Thermostate stellen im Gegensatz zur Gebäudesanierung auch für Mieterinnen und Mieter eine Möglichkeit dar, den Energieverbrauch zu senken und damit etwas für den Geldbeutel und das Klima zu tun, weil sie selbst über die Anschaffung entscheiden können“, erläutert Leitautor Dominik Schäuble. Um die Ziele des Klimaschutzplans 2050 zu erfüllen, gehe allerdings kein Weg an umfassenderen Energieeffizienzmaßnahmen vorbei.