Putin unterstützt Gaspipeline Nord Stream 2
Stand: 23.03.2017
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Moskau - Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich für den Bau der Erdgaspipeline Nord Stream 2 zwischen Deutschland und Russland stark gemacht. Die Leitung für russisches Gas Richtung Europa richte sich gegen niemanden, sagte Putin am Mittwoch in Moskau bei einem Treffen mit BASF-Vorstandschef Kurt Bock. "Wir wollen die Beziehungen mit allen unseren Partnern fortsetzen, auch mit der Ukraine als Transitland", sagte der Kremlchef der Agentur Interfax zufolge.
Der deutsche Chemieriese BASF ist über die Tochter Wintershall an der bereits bestehenden Pipeline Nord Stream und der geplanten Parallelleitung beteiligt. Der neue Strang soll den Gastransport von Russland nach Lubmin an der deutschen Ostseeküste von 2019 an auf bis zu 110 Milliarden Kubikmeter im Jahr verdoppeln. Viele nord- und mitteleuropäische EU-Staaten kritisieren, dass Europa dadurch zu abhängig von russischem Gas werde. Die Ukraine fürchtet, als Transitland ausgeschaltet zu werden. Die EU-Kommission in Brüssel sieht das Vorhaben skeptisch, die Bundesregierung hat keine Bedenken.
Die wirtschaftlichen Beziehungen zu Deutschland hätten unter "ungünstigen Ereignissen" gelitten, sagte Putin. Er hoffe auf eine vollständige Wiederherstellung. Wegen der russischen Einverleibung der ukrainischen Halbinsel Krim sowie der Unterstützung prorussischer Separatisten in der Ostukraine hat die EU Sanktionen 2014 gegen Moskau verhängt. Russland reagierte mit Gegenmaßnahmen. Wegen der Sanktionen sowie der Wirtschaftskrise in Russland ist der deutsch-russische Handel in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.