Stromverbrauch beim Fernseher
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Wie hoch der Stromverbrauch ihres Fernsehers ausfällt, ist den meisten Besitzern gar nicht bekannt. Spätestens bei der Anschaffung eines neuen Geräts lohnt es sich jedoch, genauer auf den Verbrauch zu schauen. Zudem gibt es einige Tricks, mit denen Nutzer den Stromverbrauch senken können.Wie hoch der Stromverbrauch ihres Fernsehers ausfällt, ist den meisten Besitzern gar nicht bekannt. Spätestens bei der Anschaffung eines neuen Geräts lohnt es sich jedoch, genauer auf den Verbrauch zu schauen. Zudem gibt es einige Tricks, mit denen Nutzer den Stromverbrauch senken können.
Das Wichtigste in Kürze
- Fernseher der aktuellen Produktgeneration benötigen durchschnittlich 100 Watt, wodurch der jährliche Stromverbrauch bei einer angenommenen Nutzung von vier Stunden pro Tag bei etwa 150 Kilowattstunden liegt.
- Der Stromverbrauch eines Fernsehers hängt vor allem von der Bildschirmgröße, dem Gerätetyp, dem Nutzerverhalten und den individuellen Einstellungen ab.
- Auskunft über die Leistungsaufnahme und den jährlichen Strombedarf eines TV-Geräts gibt das EU-Energielabel.
- Wer Strom sparen möchte, sollte vor allem auf die Energieeffizienzklasse des Fernsehers achten, das Gerät bei Nichtnutzung vom Netz trennen und einen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung wählen.
Wie hoch ist der Stromverbrauch eines Fernsehers pro Stunde/im Jahr?
Der Stromverbrauch eines Fernsehers hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einen großen Einfluss haben sowohl die Bildschirmdiagonale als auch der Gerätetyp. Tendenziell gilt: Je größer das TV-Display, desto mehr Strom verbraucht der Fernseher. In den meisten Haushalten stehen heute Flachbildfernseher. Dabei handelt es sich entweder um Plasma-Fernseher oder Geräte, die LCD- beziehungsweise LED-Technik nutzen. Allerdings sind im Handel mittlerweile kaum noch LCD-Fernseher zu finden, da die Hersteller eher auf die sparsameren LED-Geräte setzen. Zusätzlich sind das Nutzerverhalten und die individuellen Einstellungen – beispielsweise die Bildschirmhelligkeit – von Bedeutung.
Den jährlich zu erwartenden Stromverbrauch eines Fernsehers können Kunden auf dem EU-Energielabel einsehen, das die Geräte seit 2011 tragen müssen. Auf diesem befinden sich neben der Energieeffizienzklasse auch Angaben zur konkreten Leistungsaufnahme im Betrieb sowie zum Jahresverbrauch bei einer Nutzung von vier Stunden täglich. Heutzutage verfügt ein durchschnittlicher Fernseher über eine Leistung von 100 Watt, was gleichzeitig dem stündlichen Strombedarf entspricht. Ist es beispielsweise täglich vier Stunden in Betrieb, verbraucht das Gerät demzufolge im Jahr 146 Kilowattstunden, was bei einem Strompreis von 31 Cent je Kilowattstunde zu jährlichen Kosten von knapp 45 Euro führt. Allerdings berücksichtigt dieser Wert nicht den Stand-by-Betrieb.
Für Käufer ist es natürlich interessant zu wissen, mit welchem Verbrauch sie je nach Gerätetyp rechnen müssen. Wie viel Strom ein Fernseher mit einer Bildschirmdiagonale von 40 Zoll durchschnittlich pro Stunde und im Jahr verbraucht, zeigt die nachfolgende Liste:
- LED-Fernseher: circa 70 Watt, etwa 100 Kilowattstunden pro Jahr
- LCD-Fernseher: circa 100 Watt, etwa 150 Kilowattstunden pro Jahr
- Plasma-Fernseher: circa 175 Watt, etwa 250 Kilowattstunden pro Jahr
Wie messe ich den Stromverbrauch eines Fernsehers?
Auch wenn es sich bei den auf dem EU-Energielabel angegebenen Werten durchaus um eine realistische Schätzung handelt, kann der Strombedarf des TV-Geräts im Einzelfall deutlich davon abweichen. Schließlich läuft der Fernseher in einigen Haushalten den ganzen Tag und in anderen lediglich wenige Stunden oder nur an wenigen Tagen. Wollen Sie in Erfahrungen bringen, wie viel Energie Ihr Fernseher verbraucht, bietet sich dafür ein Strommessgerät an. Verbraucher können sich das Gerät wahlweise kaufen oder leihen – etwa bei der örtlichen Verbraucherzentrale oder ihrem Stromversorger.
Das Messgerät klemmen Sie einfach zwischen Steckdose und Fernseher. Am Ende rechnen Sie das aufgezeichnete Messintervall – beispielsweise eine Woche oder einen Monat – aufs Jahr hoch. Der vom Strommessgerät erfasste Verbrauch bildet die tatsächliche Nutzung umso besser ab, je größer die Zeitspanne ist. Wer etwa über die Dauer eines Monats misst, erhält eine sehr genaue Schätzung.
Worauf sollte ich beim Kauf eines neuen Fernsehers achten?
Letztlich entscheiden die persönlichen Präferenzen darüber, auf welches Modell die Wahl fällt. Als ausschlaggebendes Kaufkriterium gilt für die meisten Menschen neben der Displaygröße vor allem die Auflösung. Aktuelle Geräte punkten mit scharfen Bildern in Full HD oder Ultra HD beziehungsweise 4K. Hinsichtlich des Stromverbrauchs ist insbesondere die Energieeffizienzklasse ein wichtiges Indiz. Besonders sparsam sind Geräte der Klasse A+++ und A++. Im Vergleich zu einem Fernseher der Effizienzklasse B sparen Verbraucher damit etwa 60 Prozent Strom.
Es gibt jedoch noch weitere Kriterien, die beim Kauf eine Rolle spielen. Dazu zählen vor allem der Gerätetyp (LED-Gerät oder Plasma-Fernseher), die Anzahl der Anschlüsse, aber auch zusätzliche Features. Viele Geräte unterstützen mittlerweile HDR (High Dynamic Range), also einen hohen Kontrastumfang. Ebenso bieten die meisten Fernseher mittlerweile die Möglichkeit, Mediatheken und Streaming-Dienste zu nutzen.
Mit welchen Tipps lässt sich der Stromverbrauch eines Fernsehers senken?
Um den Stromverbrauch des Fernsehgeräts zu reduzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei einem Neukauf empfiehlt es sich in jedem Fall, ein Gerät mit hoher Energieeffizienzklasse zu wählen – am besten A+++. Wer Strom sparen möchte, sollte den Fernseher nach der Nutzung nicht nur ausschalten, sondern komplett vom Netz trennen. Das Gerät verbraucht nämlich auch im Stand-by-Modus Energie. Je nach Modell verursacht dieser einen Verbrauch von bis zu 50 Kilowattstunden jährlich.
Darüber hinaus ist es ratsam, für das TV-Gerät einen Standort zu wählen, an dem keine Sonnenstrahlen direkt auf das Display treffen. Andernfalls ist eine höhere Helligkeit notwendig, was sich negativ auf den Stromverbrauch auswirkt. Zusatzfeatures wie die Hintergrundbeleuchtung lassen sich zudem deaktivieren.
Außerdem können Verbraucher von einem Vergleich verschiedener Stromanbieter profitieren. Diese Vorgehensweise senkt zwar nicht den Verbrauch, dafür aber möglicherweise die Kosten. Viele Kunden zahlen für ihren Strom nämlich mehr, als notwendig wäre.