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Klimawandel: Fakten zur Erderwärmung

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Paris - Um den Klimawandel einzudämmen, gilt seit Jahren das Ziel: Die Erderwärmung soll nicht mehr als zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ansteigen. Um diese Vorgabe zu erreichen, treffen sich ab Sonntag Vertreter aus mehr als 190 Ländern bei der UN-Klimakonferenz in Paris. Der Weltklimarat (IPCC) hat im Vorfeld die Fakten zur Erderwärmung zusammengetragen.

Was sind Treibhausgase?

Die sogenannten Treibhausgase haben die Eigenschaft, infrarote Strahlung auf der Erde und damit Wärme zu absorbieren. Dieses eigentlich natürliche Phänomen wird durch die vom Menschen verursachten Emissionen massiv verstärkt.

Den größten Anteil hierbei hat laut IPCC Kohlendioxid (CO2) mit 76 Prozent. Der Rest der vom Menschen verursachten Emissionen setzt sich aus Methan (16 Prozent), Distickstoffmonoxid, besser bekannt als Lachgas (sechs Prozent), und Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) (zwei Prozent) zusammen. Die Eigenschaft, Wärme zu binden, variiert je nach Gas. Um die unterschiedlichen Treibhausgase vergleichbar zu machen, werden sie hinsichtlich ihrer Klimaschädlichkeit in die Einheit Kohlendioxid-Äquivalent umgerechnet.

Wie werden die Emissionen verursacht und wie entwickelt sich der Ausstoß?

Die jährlichen Treibhausgasemissionen sind so hoch wie nie zuvor. 2010 erreichten sie laut den Daten des Weltklimarats 49 Gigatonnen CO2-Äquivalent. Und diese Entwicklung beschleunigt sich. Zwischen 1970 und 2000 nahmen die Emissionen um 1,3 Prozent zu, allein zwischen 2000 und 2010 lag der Zuwachs dann schon bei 2,2 Prozent.

Zwischen 1970 und 2010 verursachten fossile Energieträger wie Erdöl und das produzierende Gewerbe 78 Prozent des Treibhausgasaustoßes. Die klimaschädlichsten Branchen hierbei sind der Energiesektor mit einem Anteil von 35 Prozent sowie die Land- und Forstwirtschaft mit 24 Prozent. Die Industrie stößt 21 Prozent der Treibhausgase aus, der Verkehr 14 und das Bauwesen sechs Prozent.

Die größten Emittenten sind China mit rund 24 Prozent und die USA 15,5 Prozent, gefolgt von der EU (elf Prozent), dem bevölkerungsreichen Schwellenland Indien (6,5 Prozent) und Russland (fünf Prozent).

Was sind die Folgen der Treibhausgas-Emissionen?

Die gegenwärtige Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre ist laut IPCC die höchste seit 800.000 Jahren. 2011 lag sie bei durchschnittlich 430 Millionstel CO2-Äquivalent. Um eine sehr gute Chance zu haben, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf ein beherrschbares Maß von zwei Grad zu begrenzen, darf die Konzentration bis zum Ende dieses Jahrhunderts allerdings 450 Millionstel CO2-Äquivalent nicht überschreiten.

Die Durchschnittstemperatur auf der Erdoberfläche ist nach neuen Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter bereits um ein Grad gestiegen. Die vergangenen drei Jahrzehnte waren laut IPCC die heißesten Dekaden seit 1850. Die Erderwärmung verursacht unter anderem häufiger Dürren und andere Wetterextreme. Durch das Abschmelzen der Eisflächen steigt der Meeresspiegel, so dass Inseln und Küstengebiete Gefahr laufen, dauerhaft überflutet zu werden.

Wie geht es nun weiter?

Der UN-Klimarat hat mehrere Szenarien ausgearbeitet. Wenn es keine zusätzlichen Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes gibt, wird die Durchschnittstemperatur um 3,7 bis 4,8 Grad steigen. Wenn der Temperaturanstieg auf zwei Grad begrenzt bleiben soll, muss der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 zwischen 40 und 70 Prozent, verglichen mit dem Wert des Jahres 2010, reduziert und bis zum Jahr 2100 auf Null zurückgefahren werden. Um diese Vorgabe zu erreichen, müssten in den kommenden Jahren hunderte Milliarden Euro jährlich in den Umbau der Wirtschaft gesteckt werden. Dafür sollen die Teilnehmer der Pariser Klimakonferenz nun die Weichen stellen.