Förderung von Biomasse: Umweltverbände fordern klare Regeln
Stand: 06.10.2017
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Brüssel - Europäische Umweltverbände haben klare Einschränkungen für die Verwendung von Biomasse als Energieträger gefordert. Während die Herstellung günstiger Wind- und Sonnenenergie eine Erfolgsgeschichte sei, berge die Bezuschussung von Biomasse als Energieträger große Gefahren, sagte WWF-Sprecherin Imke Lübbeke am Donnerstag in Brüssel.
Experten zufolge stammen rund 65 Prozent der direkt erzeugten erneuerbaren Energie in der EU aus Biomasse und recyclebaren Abfällen. Die EU will bis 2020 mindestens 20 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien decken. Beginnend mit einer Abstimmung des Umweltausschusses am 23. Oktober wollen Europaparlament und EU-Staaten ab dem Herbst die Weichen für eine gemeinsame Energie- und Klimapolitik bis 2030 stellen.
Wo Biomasse als Energieträger subventioniert werde, drohe eine Verschlechterung des Klimaschutzes, meinte Sini Eräjää von Birdlife Europe, weil Anreize entstünden, Rohstoffe wie Papier oder Holz zu verbrennen. Das gefährde Waldbestände und mache das Recyclen von Müll gegenüber dessen Verbrennung unattraktiv.
Ein Sprecher von Oxfam kritisierte, dass Anbauflächen für Lebensmittel verloren gingen, wo Pflanzen zum Zweck der Energiegewinnung angebaut würden. Alex Mason vom WWF forderte, Bäume und Baumstümpfe als Brennstoffe zur Energiegewinnung auszuschließen.