Energieeinkauf in Zeiten sinkender Preise
Stand: 29.09.2016
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Heidelberg - Die Großhandelspreise für Energie schwanken stark, doch in den letzten Jahren zeigt sich insgesamt ein deutlicher Abwärtstrend. Der kommt zumindest teilweise auch bei den Verbrauchern an. Die niedrigen Energiepreise sind mit ausschlaggebend für die niedrige Teuerungsrate von aktuell 0,4 Prozent.
Für Unternehmen stellt dieses Preisklima ein gutes Umfeld für Kostensenkungen da. Doch der möglichst günstige Einkauf von Energie will gut geplant sein. Auf der einen Seite steht der möglichst flexible Bezug, um von möglichen weiteren Senkungen profitieren zu können, auf der anderen die verlässliche Kalkulation für die kommenden Jahre.
„Im Markt werden Energielieferverträge mit bis zu fünf Jahren Laufzeit angeboten, doch die Mehrheit der Industriekunden schließt aktuell Lieferverträge mit einer Laufzeit von rund zwei Jahren ab.“, sagt Julian Ludwig, Bereichsleiter Vertrieb Energie bei Verivox.
Großhandelspreise für Strom bringen Kraftwerksbetreiber unter Druck
Die für Großhändler ausschlaggebenden Strompreise werden an der Energiebörse EEX in Leipzig gehandelt. Dort gibt es einen Spotmarkt, es wird aber auch Strom für den nächsten Monat, das nächste Quartal oder das nächste Jahr gehandelt. Der mengengewichtete Durchschnittspreis dieser Produkte befindet sich seit Jahren im Abwärtstrend. Im September 2013 lag er noch bei rund 47 Euro pro Megawattstunde, aktuell liegt der Preis ein Drittel niedriger bei rund 32 Euro pro Megawattstunde. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien gibt es ein Überangebot an Erzeugungskapazitäten und in der Folge stetig sinkende Preise. Viele Kraftwerksbetreiber kämpfen mit hohen Verlusten.
Gaspreise im Abwärtstrend
In den vergangen Jahren ist der Gasgroßhandel von einem weltweiten Überangebot an Erdgas geprägt, was zu einem Absinken der Preise beigetragen hat. Einen Anhaltspunkt bieten die an der Energiebörse EEX und dem niederländischen Handelspunkt TTF erzielten Spotmarktpreise. Sie lagen im September 2013 noch bei durchschnittlich 27 Euro pro Megawattstunde. Seither haben sich die Preise mehr als halbiert und lagen zuletzt bei nur noch 12 Euro pro Megawattstunde.
Energieverträge im Blick behalten
Industriekunden sollten daher ihre Bezugskonditionen regelmäßig überprüfen. In vielen Betrieben findet das zum Ende des Jahres hin statt, doch Einkäufer müssen dabei die Kündigungsfristen im Auge behalten. Häufig müssen die Energieverträge fürs Folgejahr bereits zum 30.09. gekündigt werden. Die Gewerbe-Experten von Verivox beraten Sie gerne rund um dieses Thema (Telefon: 06221-7961174).