Telekommunikationsmarkt: Netzbetreiber machen in der Corona-Krise mehr Umsatz
Stand: 14.05.2020
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Die Deutsche Telekom und Telefonica Deutschand verbuchen trotz der Einschränkungen durch das Coronavirus ein erfolgreiches erstes Quartal – und bestätigen ihre Jahresprognosen. Positiv entwickelten sich unter anderem die Umsätze in den Bereichen Festnetz und Mobilfunk. Für Vodafone ist die Übernahme von Unitymedia einer der größten Wachstumstreiber.
Telekom: Starkes erstes Quartal
Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro. Der Konzern sieht daher nur geringe Auswirkungen der Pandemie auf die Geschäftszahlen. Zwar waren die Telekom-Shops vorübergehend geschlossen, IT-Projekte in Unternehmen fielen weg und die Roaming-Umsätze sanken aufgrund der eingeschränkten Mobilität. Dafür stieg zum Beispiel die Nachfrage in der Sprachtelefonie. Im März und April telefonierten Telekom-Kunden bis zu 76 Prozent mehr, im Mobilfunk etwa ein Drittel. Außerdem verzeichnete der Netzbetreiber starke Kundenzuwächse in den Bereichen Breitbandinternet, TV und Glasfaser.
Vodafone wächst durch Unitymedia-Zukauf
Auch Vodafone legte die Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2019/2020 vor. Das Unternehmen konnte den Gesamt-Serviceumsatz vor allem durch den Zukauf von Unitymedia um 17 Prozent auf 10,7 Milliarden steigern. In den Bereichen Festnetz und Mobilfunk gingen die Kundenzahlen nach oben. Vor allem schnelles Kabelinternet erfreut sich immer größerer Beliebtheit: 60 Prozent der Neukunden entschieden sich für einen Internetanschluss mit einer Geschwindigkeit von 400 Mbit/s oder mehr. Bis Ende 2022 will Vodafone 25 Millionen Kunden mit Kabel-Glasfaseranschlüssen versorgen.
Telefonica: Hohe Nachfrage bei Festnetz und Mobilfunk
Telefonica Deutschland konnte ebenfalls gut ins Jahr 2020 starten. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 3,8 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro – der stärkste Anstieg seit der Fusion mit E-Plus. Vor allem im Mobilfunk stieg die Nachfrage: Es kamen 227.000 Mobilfunkanschlüsse hinzu, darunter 39.000 SIM-Karten für die Maschinenkommunikation. Auch bei Breitbandanschlüssen zeigt sich der Wachstumstrend: Das Unternehmen verzeichnet einen Anstieg um 25.000 auf 2,23 Millionen. Hohe Nachfrage herrschte insbesondere bei schnellen VDSL-Anschlüssen.
Bei der Nutzung machte sich die Corona-Krise deutlich bemerkbar: Telefonica-Kunden kamen im ersten Quartal auf 31,1 Milliarden vertelefonierte Minuten. Das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die mobile Datennutzung stieg im Vergleich sogar um 63 Prozent – das entspricht 314.000 Terabyte.