Aktuelle ifo-Studie: Kurzarbeit erfasst fast alle Branchen
Stand: 07.05.2020
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Kurzarbeit trifft Beschäftigte in fast allen Branchen. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts im April hervor. In der Gastronomie haben demnach 99 Prozent der Betriebe Kurzarbeit eingeführt bei Hotels sind es 97 Prozent. Auch die Schlüssel Schlüsselbranche Automobilbau ist mit 94 Prozent der Firmen besonders stark betroffen.
Die Hälfte aller Firmen fährt Kurzarbeit
Branchenübergreifend haben 50 Prozent der Firmen Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. „Das schlägt alle Zahlen aus der Finanzkrise von 2009“, sagt Klaus Wohlrabe, der beim ifo-Institut für de Umfrage verantwortlich ist. Kurzarbeit sei für die Betriebe eine Brücke, um Arbeitsplätze in einer Zeit niedriger Umsätze zu erhalten. „Sollten die Umsatzausfälle aber länger andauern, werden auch Arbeitsplätze ganz wegfallen“, sagt Wohlrabe.
Wirtschaftsbereiche sind unterschiedlich stark betroffen
In der Luftfahrt fahren 91 Prozent der Betriebe Kurzarbeit, bei den Reisebüros und Reiseveranstaltern 90 Prozent der Betriebe. 98 Prozent der Lederwarenhersteller haben Kurzarbeit und 96 Prozent der Hersteller von Bekleidung. Aber auch kreative, künstlerische und unterhaltende Betriebe stecken mit 82 Prozent drin, Betriebe des Sports (Bäder, Golfclubs, Fitness-Studios, Freizeit- und Vergnügungsparks) zu 81 Prozent.
Gleichzeitig wird in einigen wenigen Branchen vergleichsweise wenig kurzgearbeitet. In der Chemie sind es 30 Prozent, bei den Herstellern von Nahrungs- und Futtermitteln 21 Prozent, im Gesundheitswesen 14 Prozent, in Anwaltskanzleien, bei Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern 3 Prozent.
Gar keine (0 Prozent) Kurzarbeit melden die Energieversorger, Betriebe der Abwasserentsorgung und die Hersteller von Medikamenten.
Regionale Unterschiede beim Anteil der Firmen mit Kurzarbeit
Im Vergleich von Bundesländern und Regionen gibt es ebenfalls Unterschiede beim Anteil der Kurzarbeit. Am stärksten betroffen sind Bayern mit 54 Prozent und Baden-Württemberg mit 53 Prozent. Am Ende der Skala liegen die drei mitteldeutschen Länder Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit 43 Prozent sowie Rheinland-Pfalz und das Saarland mit 39 Prozent.