47 Prozent der Deutschen versäumen regelmäßige Hautkrebs-Vorsorge
Stand: 26.09.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Trotz steigender Hautkrebszahlen und kostenlosem Vorsorgeangebot gehen 47 Prozent der Deutschen überhaupt nicht oder nicht im empfohlenen Turnus zum Hautkrebsscreening. 30 Prozent der Befragten waren noch nie bei der Vorsorgeuntersuchung, bei jedem Sechsten (17 Prozent) ist sie länger als die empfohlenen zwei Jahre her. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.
Trotz Kassenleistung keine Vorsorge
Immerhin knapp jeder Vierte (24 Prozent) war in den letzten 12 Monaten beim Hautkrebs-Screening, jeder Fünfte (21 Prozent) vor ein bis zwei Jahren. Allerdings geht damit auch nicht einmal die Hälfte der Deutschen im empfohlenen Abstand von zwei Jahren zur Hautkrebsvorsorge. Bei 17 Prozent liegt die Vorsorge mehr als zwei Jahre zurück und 30 Prozent waren noch nie bei dieser Untersuchung.
Die gesetzlichen Krankenkassen sind verpflichtet, für ihre Mitglieder ab einem Alter von 35 Jahren die Kosten für ein Screening im zweijährigen Turnus zu zahlen. Aber auch in dieser Altersgruppe war nur die Hälfte (50 Prozent) in den letzten zwei Jahren bei der Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung. 26 Prozent der Menschen ab 35 Jahren waren noch nie bei der präventiven Maßnahme.
Patienten sehen keine Notwendigkeit
Als häufigsten Grund für die verpassten Screenings geben die Befragten an, sich gesund zu fühlen. 46 Prozent sehen deshalb keine Notwendigkeit, zur Hautkrebsvorsorge zu gehen. 21 Prozent geben an, dass sie keine Zeit haben oder es einfach vergessen. Ebenso viele nennen die komplizierte Terminvergabe mit langen Wartezeiten als Hemmnis. Vor allem gesetzlich Versicherte sind von Terminengpässen betroffen: 22 Prozent der Krankenkassenmitglieder begründen damit die verpassten Vorsorgetermine, unter den Privatpatienten sind es nur 9 Prozent."Das Hautkrebsscreening gehört zu den präventiven Leistungen. Krankheiten und pathologische Veränderungen sollen erkannt werden, bevor schwerwiegende Symptome auftreten", sagt Aljoscha Ziller, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH.
"Viele Versicherte können sich für die Terminvereinbarung Unterstützung bei ihrer Krankenkasse holen. Für Privatpatienten ist es generell einfacher, einen Termin zu bekommen, weil Privatversicherer häufig ein Mehrfaches des Kassensatzes zahlen. Viele Hautarztpraxen sind auf diese Beträge dringend angewiesen."Doch trotz höherer Chancen auf einen zeitnahen Termin war nur etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Privatpatienten innerhalb der letzten zwei Jahre bei der Hautkrebsvorsorge.
Häufigere Vorsorge bei höherem Einkommen
Unterschiede gibt es hingegen in den verschiedenen Einkommensgruppen: Während nur 33 Prozent der Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.500 Euro in den letzten zwei Jahren beim Screening waren, waren es 54 Prozent der Personen in der Einkommensgruppe ab 3.800 Euro.
"Viele Krankenkassen bieten Bonusprogramme für Vorsorgeuntersuchungen an", sagt Aljoscha Ziller. "Das kann auch gesetzlich Versicherte mit niedrigeren Einkommen motivieren, häufiger zur Vorsorge zu gehen."
Methodik
Im Auftrag von Verivox hat das Meinungsforschungsinstitut Innofact im Mai 2025 eine Online-Befragung unter 1.008 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse sind nach Alter, Geschlecht, Bundesland und Krankenversicherungsstatus bevölkerungsrepräsentativ. Zusätzlich wurden weitere 209 Personen mit privater Krankenversicherung befragt.