Cyberkriminalität in Deutschland ist 2019 gestiegen
Stand: 07.01.2020
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Immer mehr Bundesbürger sind online, doch das Internet hat auch seine Tücken. Denn die Zahl der Opfer von Cyberkriminellen steigt. Mehr als jeder zweite Onliner (55 Prozent) in Deutschland sei 2019 Opfer von kriminellen Vorfällen im Internet geworden. Das ist ein Anstieg von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervor. Befragt worden waren 1.004 Internetnutzer ab 16 Jahren.
Fast die Hälfte der Deutschen klagt über Schadsoftware auf Smartphone oder PC
Am häufigsten seien die Internetnutzer von Schadsoftware auf dem Smartphone oder dem Computer betroffen. 46 Prozent gaben dies in der Umfrage an. Die Sicherheit der eigenen Daten ist ebenfalls nicht immer gewährleistet. Von jedem Vierten (26 Prozent) seien im vergangenen Jahr persönliche Daten ungefragt an Dritte weitergeben worden. Von 15 Prozent der Deutschen seien 2019 Zugangsdaten zu einem sozialen Netzwerk oder zu einem Online-Shop ausspioniert worden.
Betrug beim Online-Shopping und Online-Banking
Auch bei privaten Einkäufen oder bei Verkaufsgeschäften im Internet ist Vorsicht angesagt. Immerhin fast jeder Fünfte (19 Prozent) der Befragten ist 2019 nach eigenen Angaben dabei betrogen worden. Zwölf Prozent gaben an, beim Online-Banking getäuscht worden zu sein bzw. dass die Kontodaten etwa durch Phishing-Attacken missbraucht wurden.
Beleidigungen im Netz und Diebstahl der digitalen Identität
Ein Ärgernis für 9 Prozent der befragten Internetnutzer waren laut Bitkom aber auch massive verbale Angriffe und Beleidigungen. Online sexuell belästigt worden seien 8 Prozent der Umfrageteilnehmer. Und von 5 Prozent der Nutzer wurde 2019 die eigene digitale Identität gestohlen. Bei 2 Prozent der Bundesbürger wurde der Computer oder das Smartphone mit Ransomware infiziert. In diesem Fall werden die Daten verschlüsselt. Eine Entschlüsselung gebe es angeblich bei Zahlung eines Lösegelds.
Bitkom rät zu Einsatz von Schutzsoftware
"Jedes Jahr nutzen mehr Internetnutzer eine steigende Zahl von Online-Diensten. Das vergrößert auch die Angriffsfläche für Cyberkriminelle und setzt Anreize für täglich neue Schadprogramme", so Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. Schutz würden aber unter anderem Virenscanner und regelmäßige Software-Updates bieten.
Hilfreich sei auch die Verwendung komplexer Passwörter. Wer sich diese nicht merken kann, könne einen Passwort-Manager nutzen. Vorsicht sei zudem bei dubiosen Mails und Anfragen von Unbekannten angesagt. Wird über Sicherheitslücken und Hackerangriffe berichtet, so sollten Internetnutzer diese Gefahren ernst nehmen und entsprechend handeln, etwa durch die Installation verfügbarer Sicherheits-Updates.