Hamburg (dpa) - Die Zahl der durch Windenergieanlagen getöteten Vögel wirkt sich nach Untersuchungen des Naturschutzbundes (NABU) nicht negativ auf die Bestände von Brutvögeln aus. Eine Zusammenfassung von 127 Studien von NABU, Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz, die am Donnerstag in Hamburg vorgestellt wurde, sei Nachweis für eine "friedliche Koexistenz" von Vögeln und Windenergieanlagen. Nach Schätzungen des NABU verunglücken jährlich zwischen 15 000 und 150 000 Vögeln an Windrädern. Der Bundesverband WindEnergie sprach dagegen von bundesweit 1000 getöteten Vögeln.
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Windenergieanlagen haben praktisch keine negativen Auswirkungen auf die Bestandsentwicklung von Vögeln, wenn sie umsichtig aufgestellt werden", sagte dazu Peter Ahmels, Präsident des Bundesverbands
WindEnergie. Negative Einflüsse gab es lediglich auf Rastplätze von Kiebitzen, Goldregenpfeifern und Pfeifenten. Ansonsten betrug der Minimalabstand zwischen Vögeln und Windrädern in der Brutzeit selten mehr als 100 Meter, wie der NABU aus den Studien folgerte. "Damit wird vor allem klar, dass nicht jede Vogelart einen grossräumigen Ausschluss von Windenergieanlagen rechtfertigt", meinte Ahmels.
Vogelschlag komme in Deutschland nur vereinzelt vor, meinte Ahmels. Mit Hochrechnungen wären es "etwa 1000 verunglückte Vögel" jährlich im Bundesgebiet. "Aus Schätzungen des BUND wissen wir, dass jährlich etwa fünf bis zehn Millionen Vögel an Freilandleitungen verenden, noch mal die gleiche Zahl wird durch den Verkehr getötet." Daher sei die Zahl der Totschlagopfer an Windrädern "vernachlässigbar klein".