Husum (dpa) - Den ersten Strom erzeugenden Windpark Deutschlands haben Gymnasiasten im Kleinformat im Meer vor Husum (Kreis Nordfriesland) gebaut. Am Donnerstag erprobten sie im Watt an der Husumer Badestelle Dockkoog ihre sieben Windräder im Praxistest und erzeugten damit Strom. Der "Offshore-Windpark" ist Ergebnis eines jahrgangsübergreifenden Projektes, mit dem die jugendlichen Tüftler der Husumer Hermann-Tast-Schule jetzt an einem Wettbewerb des Bundesverbandes Erneuerbare Energien teilnehmen wollen.
"Die zeigen uns, wie man es macht. Dafür brauchen wir Jahre, kommentierte Hans Feddersen vom geplanten
Windpark "Butendiek" vor Sylt (Kreis Nordfriesland) das Projekt. "Butendiek" soll als erster deutscher Offshore-Windpark voraussichtlich 2006 gebaut werden.
Der noch am Nachmittag wieder demontierte Husumer "Offshore- Windpark" wurde aus gebrauchten Materialien gebaut. Ziel des Projektes sei es, "mit neuartigen Angeboten das Interesse der Schülerinnen und Schüler an den Naturwissenschaften zu fördern", erläuterte Lehrer Friedrich Twenhöven. Beteiligt waren jugendliche Konstrukteure im Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Sie waren einerseits Konkurrenten um das leistungsfähigste
Windrad, mussten andererseits aber auch zusammenarbeiten. Denn Bestandteil der Aufgabe war es, die fertigen, bunten Anlagen zu einem Windpark zusammenzuschliessen.
Das funktionierte mit Hilfe eines Kabels, das an Land in ein Elektrolysegerät geführt wurde. Das Gerät zerlegt Wasser mit Hilfe des erzeugten Windstromes in die Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. "Das ist eine Hoffmannsche Apparatur, damit machen wir Wasserstoff", erklärte der 17-jährige Lars Petersen. Gebracht hat ihm der Windpark-Bau einiges, meinte er: "Viel Wissen und Freude an der Teamarbeit."
Erprobt hatten die Tüftler ihre Windräder bereits im selbst gebauten Windkanal. Die öffentliche Präsentation war Bedingung und Teil einer Bewerbung für den Wettbewerb "Solar School" des Bundesverbandes
Erneuerbare Energien.