Sarkozy hofft bei Atomenergie auf Deutschland als Partner
Stand: 14.12.2009
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Paris - Frankreich hofft bei der Weiterentwicklung der atomaren Energie auf ausländische Partner wie Deutschland. "Wir brauchen sie, weil das eine enorm kapitalintensive Branche ist", erklärte der französische Staatschef Nicolas Sarkozy am Montag bei der Vorstellung eines milliardenschweren Investitionsprogramms in Paris. Zudem gebe es ein Personalproblem, da tausende Ingenieure benötigt würden. "Ich bleibe dabei, dass es außerordentlich wichtig ist, dass Europa eine gemeinsame Energiepolitik hat", so Sarkozy.
Als möglichen Partner für die Entwicklung der Atomenergie brachte Sarkozy die Bundesrepublik ins Gespräch. "Warum nicht die Deutschen", sagte der Staatschef. Er bedaure, dass es keine gemeinsamen Projekte mehr gebe, bekräftigte er in Anspielung auf den Ausstieg von Siemens bei dem Atom-Gemeinschaftsunternehmen Areva NP. Er wisse allerdings, dass die Atomenergie in Deutschland ein schwieriges Thema sei.
Im Rahmen des Investitionsprogramms will Frankreich eine Milliarde Euro in die Entwicklung neuer Atomkraftwerke stecken. Die vierte Reaktorgeneration werde in der Lage sein, Uran und Plutonium wiederzuverwerten, und viel weniger Atommüll produzieren, sagte Sarkozy.
Die französische Tageszeitung "Le Figaro" hatte am Montag berichtet, dass der deutsche Stromkonzern E.ON sich vermutlich an dem Neubau eines zweiten Atomkraftwerks der dritten Generation in Frankreich beteiligen werde. Entsprechende Gespräche seien weit fortgeschritten. Dem Bericht zufolge soll E.ON als fünfter Partner neben EDF, GDF Suez, Total und Enel einsteigen und rund acht Prozent der Anteile erhalten.