Peruanischer Bauer verklagt RWE
Stand: 17.11.2016
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Essen - Weil der Klimawandel einen Gletscher oberhalb seines Wohnhauses zum Schmelzen bringt, verklagt ein peruanischer Bauer den Stromriesen RWE. Das Unternehmen trage mit seinen Kraftwerken zur CO2-Belastung bei. Der Prozess am Essener Landgericht ist für den 24. November geplant.
Für den Klimawandel sei RWE entsprechend seinem Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß mitverantwortlich, argumentiert der Bauer. Er verlangt, dass sich der Konzern mit 17 000 Euro an Schutzmaßnahmen der örtlichen Gemeinde beteiligt oder wenigstens umgerechnet 6300 Euro übernimmt, die er selbst zur Sicherung seines Hauses ausgegeben habe.
Ein RWE-Sprecher sagte, das Unternehmen sehe keine Grundlage für einen Rechtsanspruch. Bereits in den 1990er Jahren hätten Bundesgerichtshof und Bundesverfassungsgericht eine Haftung einzelner Anlagenbetreiber für allgemeine Luftverunreinigungen verneint. In dem Urteil ging es um Waldschäden als Folge von Schwefeldioxidemissionen in Europa. Für weltweite Treibhausgase müsse diese Rechtsprechung erst recht gelten, sagte der Sprecher. Der Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen und der angeblichen Flutgefahr in den Bergen sei nicht bewiesen, und RWE habe außerdem eine gesetzliche Genehmigung für den Anlagenbetrieb.