Ökoenergie-Anteil in der EU wächst nur langsam
Stand: 24.01.2020
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Der Ausbau der erneuerbaren Energien in der EU kommt nur langsam voran. 2018 stammten 18 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Europäischen Union aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne oder Biomasse. Das ist 0,5 Prozentpunkte höher als 2017, doch das Ziel für 2020 ist 20 Prozent. Deutschland erreichte 2018 16,5 Prozent, während der nationale Zielwert für 2020 bei 18 Prozent liegt. Das meldete Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, am Donnerstag.
Ziel: 20 Prozent Ökoenergie bis 2020
Gemeint ist der Anteil am gesamten Bruttoendenergieverbrauch, also nicht nur Strom. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, den Wert an Ökoenergie bis 2020 auf mindestens 20 Prozent zu bringen und bis 2030 dann sogar auf 32 Prozent. Nach einer internen Aufteilung müssen die EU-Staaten unterschiedliche Werte erreichen, Deutschland zum Beispiel 18 Prozent bis 2020.
Schweden ist Spitzenreiter in Sachen erneuerbare Energien
Zwölf der 28 EU-Staaten hatten ihre Zielmarke schon 2018 erreicht – zwei Jahre vor Fristende. EU-Spitzenreiter ist Schweden mit 54,6 Prozent erneuerbaren Energien (Zielwert 49 Prozent), gefolgt von Finnland mit 41,2 Prozent (Zielwert 38 Prozent) und Lettland mit 40,3 Prozent (Zielwert 40 Prozent). Die schwächsten Werte hatten die Niederlande mit 7,4 Prozent (Zielwert 14 Prozent), Malta mit 8,0 Prozent (Zielwert 10 Prozent) und Luxemburg mit 9,1 Prozent (Zielwert 11 Prozent).
Deutschland hinkt bei Zielen hinterher
Deutschland muss binnen zwei Jahren noch 1,5 Prozentpunkte zulegen, um das Energie-Ziel für 2020 zu erreichen. Einige EU-Staaten sind noch sehr viel weiter von ihren Zusagen entfernt: die Niederlande 6,6 Prozentpunkte, Frankreich 6,4 und Irland 4,9 Punkte. In sechs EU-Staaten ging der Anteil 2018 sogar zurück. Deutschland schaffte aber immerhin einen Zuwachs um einen Prozentpunkt.
Der Umweltverband Climate Action Network forderte mehr Tempo, sonst werde die EU ihre Ziele für 2020 und für 2030 nicht erreichen.