Ältere AKW gehen möglicherweise früher vom Netz
Stand: 07.02.2011
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Düsseldorf - Einige Atomkraftwerke in Deutschland werden möglicherweise deutlich über das Jahr 2035 hinaus weiterlaufen, so ein Bericht des "Handelsblatt" (Montag). Die Betreiber rechnen derzeit nach, ob sich der Betrieb älterer Meiler noch lohnt, wenn die von der Bundesregierung vorgesehenen zusätzlichen Sicherheitsauflagen umgesetzt werden müssen.
Aus Sicht der Betreiber dürfte es in einigen Fällen sinnvoller sein, die alten Meiler direkt stillzulegen und die dort nicht verbrauchten Strommengen auf jüngere Meiler zu übertragen. Deren Laufzeitende würde dann entsprechend weiter nach hinten verschoben.
In Branchen- und Regierungskreisen heißt es der Zeitung zufolge übereinstimmend, die Möglichkeit der Übertragung der zusätzlichen Strommengen, die den Betreibern mit dem Ende 2010 ausgehandelten Kompromiss zur Laufzeitverlängerung zugeteilt wurden, sei unproblematisch. Auch die neuen Stromkontingente könnten ohne weiteres von älteren auf jüngere Meiler übertragen werden. Wer so verfahre und sich damit Ausgaben für zusätzliche Sicherheitstechnik einspare, handele ganz und gar gesetzeskonform. Es handele sich um eine "interessante Optimierungsvariante".
Die Bundesregierung hatte im Herbst entschieden, die Laufzeiten der Kernkraftwerke um durchschnittlich zwölf Jahre zu verlängern. Ältere Kernkraftwerke dürften acht Jahre länger laufen, die jüngeren 14 Jahre.