Zahl der privaten Stromspeicher sprunghaft gestiegen
Stand: 08.04.2020
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Jülich/Aachen - In Deutschland ist die Zahl der stationären Stromspeicher in den letzten Jahren stark gestiegen. Das geht aus einer Analyse des Forschungszentrums Jülich und der RWTH Aachen. Die meisten stationären Batterien wurden demnach privat als Stromspeicher für Photovoltaikanlagen installiert. Gemeinsam erreichten sie mit etwa 930 MWh im Jahr 2018 die Kapazität eines mittelgroßen Pumpspeicherkraftwerks.
Neuinstallationen von Solarstromspeichern verzehnfacht
„In den letzten fünf Jahren des Beobachtungszeitraums haben sich die Kapazitäten der Solarstromspeicher-Neuinstallationen in etwa verzehnfacht und wir gehen davon aus, dass wir auch in diesem Jahr noch ein solides Marktwachstum analog zum PV-Markt sehen werden“, sagt Prof. Dirk Uwe Sauer vom Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH Aachen.
Insgesamt rund 125.000 Heimspeicher haben die Forscher für das Ende des Jahres 2018 registriert. Seit die Einspeisevergütung im Jahr 2012 unter den Verbraucherpreis fiel, nimmt die Zahl der privaten Stromspeicher beständig zu.
Verbraucher wollen unabhängig sein
Die Höhe der aktuellen Vergütung erkläre aber nicht den starken Zuwachs, so Jan Figgener, Projektleiter am ISEA. „Für die Anschaffung spielen vor allem weitere Gründe eine Rolle wie etwa eine größere Unabhängigkeit von Energieversorgern in Erwartung steigender Strompreise und der Wille, einen eigenen Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten.“ Begünstigt werde die Entscheidung darüber hinaus durch sinkende Preise für Lithium-Ionen-Heimspeicher, die sich innerhalb weniger Jahre halbiert haben.
In rund 90 Prozent der Fälle wurden die Batteriespeicher zusammen mit einer neuen Photovoltaik-Anlage installiert. Nur in rund 10 Prozent der Fälle wurden bestehende PV-Anlagen nachgerüstet. Mehr als jede zweite PV-Anlage mit einer Spitzenleistung bis 30 kWp wurde zuletzt direkt in Kombination mit einem Batteriespeicher installiert.