Ministerium kritisiert Vorfall in Schweizer AKW
Stand: 15.01.2016
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Waldshut-Tiengen - Das Bundesumweltministerium in Berlin kritisierte den Zwischenfall im Schweizer Atomkraftwerk Leibstadt. Die Vorkommnisse seien "Indizien für eine unzureichende Sicherheitskultur", sagte die parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) am Freitag in Waldshut-Tiengen: "Es zeigt sich erneut, dass beim Betrieb von Atomanlagen Fragen der Sicherheitskultur viel stärker in den Blick genommen werden müssen, als das bisher der Fall ist." Schwarzelühr-Sutter forderte die Betreiber auf, die Ursachen zu beseitigen.
Das an der deutsch-schweizerischen Grenze am Hochrhein stehende Schweizer Atomkraftwerk ist nur knapp zwei Kilometer Luftlinie vom deutschen Ort Waldshut-Tiengen entfernt. Die SPD-Politikerin vertritt diesen im Bundestag.
Der meldepflichtige Störfall in Leibstadt hatte sich den Angaben zufolge bereits 2014 ereignet, war aber erst jetzt öffentlich geworden. In der Anlage hatte es wegen technischer Fehler elf Tage lang einen Ausfall des Notsystems gegeben. Die Betreiber des Kraftwerks wollten sich am Freitag nicht äußern. Der Atomreaktor Leibstadt ist seit 1984 am Netz.