Einheitliche Behörden-Servicenummer 115 offiziell geschaltet
Stand: 14.04.2011
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Berlin - Die neue Behördenrufnummer 115 ist ab sofort als zentrale Rufnummer erreichbar. Mit der einheitlichen Servicenummer soll das lange Suchen nach Zuständigkeiten für die Bürger ein Ende haben. Das Projekt ist etwa zwei Jahre lang in ausgewählten Regionen getestet worden. Innenstaatssekretär Ole Schröder (CDU) hat den neuen Service am Donnerstag in Berlin mit einem Testanruf offiziell in Betrieb genommen.
Zunächst können rund 15 Millionen Bürger in sieben Bundesländern die einheitliche Nummer nutzen. Weitere Länder sollen bald folgen, etwa Bayern und Schleswig-Holstein. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) nannte als Ziel, den neuen Bürgerservice so rasch wie möglich bundesweit anzubieten. Zudem müsse die Bekanntheit der 115 in der Bevölkerung gesteigert werden. Die Bundesverwaltung will bis zum Jahresende alle 75 Behörden und Institutionen in den Service einbinden.
Kein Gratisservice
Von der Beantragung des Reisepasses, über Informationen rund um die Eheschließung bis hin zur Gewerbeanmeldung sollen unter der 115 künftig alle Fragen unkompliziert beantwortet werden. Den Bürgern soll damit ein Irrweg durch die Behörden erspart werden. Der kurze Draht soll Zeit und Nerven sparen. Die Regierung erhofft sich von der einheitlichen Nummer mehr Bürgernähe.
Gratis ist der Service allerdings nicht. Derzeit kostet ein Anruf aus dem Festnetz noch 7 Cent pro Minute, vom Handy aus können es sogar bis zu 29 Cent werden. Ziel sei es, die Tarife bis zum Jahresende zu senken und sie in Flatrates zu integrieren, sagte Schröder. Er versicherte aber, dreiviertel der Anrufe würden innerhalb von 30 Sekunden entgegengenommen. Könne eine Frage nicht beantwortet werden, erhalte der Anrufer innerhalb von 24 Stunden eine Rückmeldung.
Probelauf ein Erfolg
Die Testphase, die im März 2009 begann, werteten beteiligte Politiker als Erfolg. Die Zahl der zufriedenen Kunden sei sehr hoch, meinte der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD). Wer einmal angerufen habe, werde das mit großer Sicherheit wieder tun. Die Hauptstadt war eine der Testregionen für die Nummer 115.
Dem Staatssekretär wurde bei seinem Probeanruf auf jeden Fall weitergeholfen. Seine Frage wurde schnell beantwortet. Er weiß jetzt, dass er das Kind, das er mit seiner Frau, Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU), erwartet, im Standesamt Berlin Mitte anmelden muss.