Datenschützer melden Bedenken gegen neue Sicherheitsbehörde an
Stand: 14.09.2017
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Berlin - Heute soll die umstrittene Sicherheitsbehörde "Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich" (Zitis) vom Innenminister eröffnet werden. Sie soll für die Sicherheitsbehörden des Bundes forschen, entwickeln und technische Expertise liefern. Polizei- oder Geheimdienstaufgaben soll sie nicht übernehmen. Die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff verlangt, in deren Arbeit einbezogen zu werden, wurde bisher jedoch ignoriert.
Deutschlands oberste Datenschützerin Andrea Voßhoff sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag): "Ich habe wegen der anstehenden Eröffnung von Zitis beim Bundesinnenministerium um weitere Informationen gebeten. Bisher ist eine offizielle Beteiligung jedoch nicht erfolgt." Die Bundesregierung habe ihr diese im vergangenen Sommer aber zugesagt. Sie könne "noch keine seriöse und valide Einschätzung und Bewertung dieses Projekts" vornehmen.
Datenschützer haben massive Bedenken gegen die neue Behörde, etwa weil auch die Kommunikation unbescholtener Bürger ins Visier geraten könnte. Der Fraktionsvizevorsitzende der Grünen, Konstantin von Notz, sagte: "Hier setzt man auf völlig fragwürdige Hacking-Methoden und Partner."
Die Zitis-Codeknacker sollen technische Probleme angehen, damit Ermittler etwa Festplatten auswerten können, Zugang zu Smartphones bekommen und Nachrichten entschlüsseln können. Die neue Behörde soll bis 2022 insgesamt 400 Mitarbeiter haben.