Banken warnen vor Telefonbetrügern: So gehen die Kriminellen vor
Stand: 20.03.2021
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
In einem aktuellen Blog-Beitrag warnt der Bundesverband deutscher Banken vor Telefonbetrügern, die trickreich versuchen, sich die Zugangsdaten zum Onlinebanking ihrer Opfer zu erschleichen. Wie die Kriminellen genau vorgehen und wie Bankkunden sich schützen.
Zwei typische Maschen der Telefonbetrüger
Ziel der Betrüger sei es, sich über die Login-Daten und Transaktionsnummern (TAN) ihrer Opfer, Zugriff auf deren Girokonto zu verschaffen. Zwei typische Betrugsmaschen beschreiben die Experten vom Bankenverband im Detail.
Betrugsszenario 1
Die Kriminellen rufen unter dem Vorwand an, aus Sicherheitsgründen Ihre Kontodaten oder auch andere persönliche Daten, wie Ihre Adresse, abgleichen zu wollen. Alternativ wird auch Hilfe bei der Umstellung auf ein anderes TAN-Verfahren angeboten. Auf dem Display Ihres Telefons erscheint vermeintlich der Name Ihrer Bank oder die Nummer des Kundenservices. Tatsächlich ist diese Rufnummernanzeige manipuliert, um Sie zu täuschen.
In einigen Fällen wird versucht, über eine Fernwartungssoftware Zugang zum Computer zu erhalten. Ziel der Kriminellen ist es dabei, Sie so zu manipulieren, dass Sie unbeabsichtigt eine Zahlung per TAN freigeben.
Betrugsszenario 2
Der Anruf wird schriftlich angekündigt: Sie erhalten ein scheinbar offizielles Schreiben Ihrer Bank per Brief oder E-Mail. Darin wird der Anruf eines Bankangestellten angekündigt, der Ihren Onlinebanking-Zugang überprüfen will. Die Kriminellen verfahren in diesem Fall wie in Szenario 1, um unrechtmäßig an Ihre Daten zu gelangen.
Betrüger wollen sich Zugriff aufs Konto verschaffen
In beiden Szenarien gehe es den angeblichen Bankangestellten nur darum, sich die geheimen Konto--Zugangsdaten ihrer Opfer zu erschleichen. Darunter fallen die Geheimzahlen (PINs) für Bankkarten oder fürs Ihr Telefon- und Online-Banking ebenso wie Transaktionsnummern (TANs), mit denen dann im Namen des Angerufenen Überweisungen durchgeführt oder weitere TAN-Verfahren aktiviert werden.
In einigen Fällen würden die überrumpelten Bankkunden auch aufgefordert, Vorgänge über Ihre Banking-App zu autorisieren, entweder um Ihr Konto zu bestätigen oder um vermeintliche Zahlungen ins Ausland zu stoppen. Leisten die Opfer den Aufforderungen nicht sofort Folge, werde meist mit einer angeblichen Kontosperrung gedroht oder damit, dass die vermeintlichen Zahlungen ins Ausland gebucht würden.
So können sich Bankkunden schützen
„Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter einer Bank wird Sie niemals nach Ihrer kompletten Telefon-Banking-PIN, Ihrer Onlinebanking-PIN oder einer Transaktionsnummer (TAN) fragen“, stellt der Bankenverband unmissverständlich klar. Verbraucher sollten vertrauliche Zugangsdaten niemals an Dritte weitergeben und im Zuge eines Telefonats auch keine Fernwartungssoftware herunterladen, mit denen sich der Anrufer Zugriff auf Computer oder Smartphone verschaffen könnte.
Generell raten die Experten zu einem gesunden Misstrauen. Wer einen verdächtigen Anruf erhält, sollte sich Zeit nehmen, überlegen und sich nicht unter Druck setzen lassen. Bei Zweifeln an der Seriosität des Anrufenden sollten Verbraucher auflegen selbst Kontakt mit ihrer Bank aufnehmen.