Sparkassenmangel auf dem Land? Landkreise warnen
Stand: 08.01.2018
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Berlin - Die Landkreise, die oft Träger der Sparkassen sind, kritisieren weitere Filialschließungen. Wenn dieser Trend auf dünn besiedelten Land weitergehe, hätten Kunden in diesen Regionen das Nachsehen, so der Geschäftsführer des Deutschen Landkreistages, Hans-Günter Henneke. "Man sollte nicht generell den Rückzug aus der Fläche propagieren, nur weil es vielleicht hier und da nicht wirtschaftlich ist."
Statt Schließungen könnten Fusionen oft die nötigen Einsparungen bringen - doch könne das auch höhere Kosten für Kunden fremder Banken bedeuten. "Es kann nicht sein, dass wir ein großes Geldautomaten-Netz zur Verfügung stellen, das dann auch Kunden anderer Banken günstig nutzen können", meinte Henneke. "Die Sparkassen sollten von Nicht-Kunden höhere Gebühren fürs Abheben verlangen."
Im vergangenen Oktober hatte eine Studie der staatlichen Förderbank KfW ergeben, dass das Filialsterben auf dem deutschen Bankenmarkt sich zuletzt weiter beschleunigte. In den Jahren 2014 und 2015 wurden demnach insgesamt 2200 Standorte aufgegeben. Die Schließung von Zweigstellen habe noch einmal an Tempo gewonnen, hieß es.
Seit der Jahrtausendwende hat Deutschlands Bankenmarkt den Angaben zufolge fast 10 200 der damals noch gut 38 000 Bankfilialen verloren. "Behalten die Banken das aktuelle Rückbautempo bei, würden im Jahr 2035 gut die Hälfte der zur Jahrtausendwende existierenden Filialen geschlossen sein", sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner voraus.
Henneke hält die Sparkassen für zentrale Dienste im Erscheinungsbild der Landkreise. Man müsse daher nötigenfalls auch in Kauf nehmen, "dass die Gebühren eventuell etwas höher sind und die Kredite vielleicht etwas teurer sind als bei Banken ohne Filialen". Er betonte: "Die Sparkassen sind kein Franchise-System à la McDonald's."