Dekabank feiert 100. Geburtstag
Stand: 01.02.2018
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Frankfurt/Main - Die Dekabank verwaltet rund 283 Milliarden Euro und mehr als vier Millionen Depots. Damit ist der Wertpapierhändler im Sparkassenverbund einer der größten Vermögensverwalter des Landes - und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück.
Die Bilanz für das Weltkriegsjahr 1918 fällt trotz aller "erschütternden Umwälzungen" vielversprechend aus: Die "neu errichtete Bankanstalt" habe "eine über alle Erwartungen hinausgehende Entwicklung genommen", hält der Geschäftsbericht des Deutschen Zentral-Giroverbandes - Vorläufer des heutigen Sparkassenverbandes DSGV - fest.
Die Deka-Geschichte begann vor 100 Jahren
Was damals noch nicht absehbar war: Die am 1. Februar 1918 gegründete Deutsche Girozentale (DGZ) wird zur Keimzelle eines der größten Vermögensverwalter Deutschlands. 1999 fusionieren die DGZ und die 1956 gegründete Kapitalanlagegesellschaft Deka, an diesem Donnerstag (1.2.) feiert die Deka mit einer Festveranstaltung ihr 100. Jubiläum.
Rekordabsatz für 2017 erwartet
Für den amtierenden Vorstandschef des Frankfurter Instituts, Michael Rüdiger, gibt es mindestens noch einen weiteren Grund zum Feiern: Die boomende Nachfrage nach Fonds dank extrem niedriger Sparzinsen dürfte der Deka 2017 einen Rekordabsatz gebracht haben.
Von Januar bis September des abgelaufenen Jahres sammelte das Wertpapierhaus der Sparkassen gut 20,7 Milliarden Euro an frischen Geldern für Fonds und Zertifikate ein - rund 60 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die bisher höchste Nettovertriebsleistung wurde im Jahr 2000 mit rund 22,9 Milliarden Euro erzielt. Mit rund 283 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen und über vier Millionen betreuten Depots (Stand 30.9.2017) ist die Deka einer der großen Spieler der Branche.
Die Zeiten waren nicht immer rosig
Nicht immer in ihrer jüngeren Geschichte hatte die Dekabank Anlass zum Feiern. Anfang des Jahrtausends verschreckten Probleme bei einem Immobilienfonds viele Anleger. Und manchem Sparkassen-Funktionär war der vermeintlich zu große Risikoappetit der Deka-Manager an den Kapitalmärkten ein Dorn im Auge. So finanzierte die Deka zeitweise auch exotische Geschäfte wie die Kaffeebohnenausfuhr Ghanas.
Seit 2011 haben die Sparkassen, die bereits zuvor die Hälfte der Anteile hielten, allein das Sagen bei der Dekabank: Sie übernahmen die andere Hälfte von den Landesbanken. Immer wieder wird seither über eine weitere Bereinigung des öffentlich-rechtlichen Lagers spekuliert.
Dauerausstellung im ehemaligen Tresorraum
Über die wechselvolle Geschichte des Instituts informiert die Deka in einer Ausstellung im Keller ihrer Frankfurter Zentrale. Im ehemaligen Tresorraum werden die vergangenen 100 Jahre aufgearbeitet - mit historischen Dokumenten, Fotos und Videos, in denen Zeitzeugen zu Wort kommen. Bislang ist nach Angaben der Macher nicht geplant, das als Dauerausstellung geplante Projekt öffentlich zugänglich zu machen - aber das Interesse innerhalb der Sparkassenfamilie sei bereits groß.