Energiemarktreport 2009: Die Preisschere öffnet sich
06.04.2010 | 11:06
Heidelberg - Verivox hat den Energiemarktreport 2009 veröffentlicht. Die Studie, die in diesem Jahr erstmalig in Kooperation mit Kreutzer Consulting entstanden ist, analysiert die Entwicklung des Wettbewerbs auf den Energiemärkten für Privat- und Gewerbekunden im Jahr 2009. Eines der zentralen Ergebnisse des Energiemarktreports ist, dass die Preisunterschiede zwischen den Energieversorgern immer weiter zunehmen.
Während im Strommarkt das Preisniveau der Grundversorgung und der günstigsten Angebote der Grundversorger weiter stieg, kam es bei den Wettbewerbsangeboten exklusive Vorauskasse zu weiteren Preisrückgängen.
Im Gasmarkt fiel das Preisniveau aufgrund der gesunkenen Ölpreise bei allen Versorgern. Allerdings senkten die überregional aktiven Wettbewerber die Preise deutlich stärker als die Grundversorger. Dies führte zu einem signifikanten Anstieg der Preisunterschiede um bis zu 100 Prozent.
Das Jahr 2009 war von einer großen Zahl neuer Anbieter geprägt. Im Laufe des Jahres 2009 sind 30 neue Strom- und 19 neue Gasanbieter in den Markt eingetreten. Gleichzeitig haben viele bereits aktive Energieversorger ihre Vertriebsgebiete im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgeweitet. Dadurch ist die Wettbewerbsintensität weiter angestiegen. Zum 1. Januar 2010 gab es pro Postleitzahlengebiet durchschnittlich 70 Strom- und 16 Gasanbieter, die um die Verbrauchergunst konkurrieren.
Als eine der wichtigsten Wettbewerbsstrategien erweisen sich 2009 verschiedene Rabatte und Boni für Neukunden. Durch Wechselboni werden die Preise im ersten Vertragsjahr niedrig gehalten. Tarifmodelle mit Vorauskasse oder Kaution fanden jedoch kaum Nachahmer.
Der Energiemarktreport erscheint zum zweiten Mal. Neben den Analysen von Preisniveau und Preisentwicklung bei allen Anbietern für Privat- und Gewerbekunden auf dem Strom- und Gasmarkt enthält er auch Analysen zu Netznutzungsentgelten, Vertriebsmargen und dem Verhalten der Verbraucher im Wettbewerb. Ein Ausblick auf die Marktentwicklung im laufenden Jahr rundet das über 120 Seiten umfassende Werk ab.