Sekundenüberweisung: In Deutschland noch dauert es noch
Stand: 06.02.2018
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Berlin - Bankkunden in Deutschland müssen sich noch gedulden, was die sekundenschnelle Geldüberweisung betrifft. Zwar planen die Sparkassen, diese im Sommer flächendeckend anzubieten, die meisten privaten Banken aller Voraussicht nach aber erst 2019 mitmachen. So das Ergebnis einer Nachfrage beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sowie beim Bundesverband deutscher Banken (BdB).
Die neue Echtzeitüberweisung (Instant Payment) ist auch eine Antwort der Kreditwirtschaft auf Angebote von Online-Bezahldiensten wie Paypal, die schon heute sekundenschnelle Überweisungen ermöglichen. Seit November gilt europaweit ein einheitlicher Rechtsrahmen. Der Überweisungsbetrag wird dem Konto des Empfängers innerhalb von zehn Sekunden gutgeschrieben. Damit das klappt, müssen die Kreditinstitute von Zahler und Empfänger dem System angehören.
Bislang gibt es aber nur einige wenige Anbieter.
"Die Sparkassen werden geschlossen ab Mitte 2018 teilnehmen", sagte DSGV-Sprecher Alexander von Schmettow in Berlin. Damit würden dann 50 Millionen Girokonten auf einmal dem System angeschlossen. Technisch sei "alles im grünen Bereich". Beim Bankenverband hieß es dagegen, als Voraussetzung fehle noch ein einheitliches Abwicklungssystem des Eurosystems, genannt TIPS. Das werde im November dieses Jahres zur Verfügung stehen. "Die privaten Banken arbeiten daran, dass möglichst im Laufe des nächsten Jahres alle Kunden das Verfahren nutzen können", teilte der Verband mit.