AKW-Proteste an deutsch-französischer Grenze

Der Freiburger BUND-Geschäftsführer Axel Mayer betonte, im Herbst werde die französische Regierung über eine Laufzeitverlängerung für die "Schrottreaktoren" in Fessenheim entscheiden. Die Atomkraftgegner würden daher ihren Druck noch verstärken. Auch beim Papstbesuch in Freiburg am kommenden Wochenende werde der Protest sichtbar sein. Der Chef des AKW Fessenheim spreche von einer 60-jährigen Betriebszeit für die Anlage. Eine solche Aussage sei "ein Verbrechen an der Zukunft", kritisierte Mayer. 

Atomkraftgegner kritisieren französische Stresstests

Ute Schlumpberger vom Aktionsbündnis "Cattenom.Non Merci" warnte in Perl, die jüngste Schnellabschaltung vom Block 2 habe gezeigt, wie gefährlich die Anlage im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Luxemburg sei. Französische Atomkraftgegner kritisierten die sogenannten Stresstests in Frankreich. Viele Szenarien würden dabei nicht berücksichtigt.

Charlotte Mijeon vom französischen Dachverband der Atomkraftgegner "Réseau Sortir du Nucléaire" sprach in dem Zusammenhang von "reiner Kommunikationsarbeit". Während in anderen europäischen Ländern strenge Kriterien entwickelt worden seien, werde in Frankreich weder die Erdbebensicherheit noch die Sicherheit gegen terroristische Anschläge oder Cyber-Angriffe untersucht. Zudem würden die Tests von den Betreibern selbst organisiert. Es sei nicht zu erwarten, dass sie sagten, "bei uns läuft etwas schief".

Mijeon warb für deutsche Unterstützung beim Protest gegen französische Atomanlagen. Schließlich bedrohten gerade die grenznahen AKWs Deutschland unmittelbar.