Wintereinbruch treibt Energiepreise
Stand: 18.01.2017
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Heidelberg – Die winterliche Kältewelle hat die Energiepreise europaweit steigen lassen. In manchen Regionen kam es zu angespannten Versorgungsverhältnissen. Die kurzfristigen Preise für Strom und Gas haben in Deutschland deutlich zugelegt.
Niedrige Temperaturen sorgen für klammes Frankreich
Auf dem deutschen Strom-Spotmarkt haben die Preise Mitte Januar mehrjährige Höchststände erreicht. Eine Megawattstunde (MWh) Strom kostete für Spitzenzeiten teilweise über 100 Euro. Der Grund dafür ist die starke Stromnachfrage in Frankreich. Die dort zahlreich installierten Stromheizungen laufen bei niedrigen Temperaturen auf Hochtouren, gleichzeitig fiel eine Reihe von Atomkraftwerken wegen Wartungsarbeiten aus. Daher wurde so viel Strom wie möglich ins Nachbarland geliefert. Die Netzbetreiber wollen zukünftig noch enger zusammenarbeiten, um derartige Engpässe besser bewältigen zu können.
Auch die Strompreise für langfristige Lieferungen sind seit Herbst 2016 deutlich gestiegen und lagen zum Jahreswechsel häufig über 35 Euro pro MWh. „Die kurzfristigen Preise spielen für Betriebe mit langfristiger Beschaffungsstrategie nur eine geringe Rolle. Wer sich im Frühjahr 2016 feste Preise gesichert hat, steht nun als Gewinner da“, sagt Julian Ludwig, Bereichsleiter Vertrieb Energie bei Verivox.
Gaspreise ebenfalls im Aufwärtstrend
Die Kältewelle in Europa hat auch die kurzfristigen Gaspreise zeitweise deutlich über 20 Euro pro MWh steigen lassen. Vor allem in den Regionen Südeuropas, die auf Lieferungen von Flüssiggas (LNG) angewiesen sind, war die Versorgungssituation angespannt. Mit ähnlichen Engpässen ist in Deutschland nicht zu rechnen, da die Versorgung in erster Linie über feste Pipelines aus Russland, den Niederlanden und Norwegen erfolgt.
„Deutschland ist ein Knotenpunkt der europäischen Gas-Infrastruktur und hat eine hohe Versorgungssicherheit“, sagt Ludwig. „Zusätzlich gibt es hierzulande eine die weltweit viertgrößte Kapazität an Gasspeichern.“
Unternehmen sollten ständig optimieren
Auch in Zeiten hoher Preise sollten Betriebe ihre Bezugskosten sorgfältig kontrollieren. Energiehändler mit langfristigen Beschaffungskapazitäten können Preise anbieten, die unabhängig von den tagesaktuellen Preistrends sind. Die Gewerbe-Experten von Verivox beraten Sie gerne rund um dieses Thema.