Jahresvergleich: Großhandelspreise für Strom gesunken, Gaspreise deutlich gestiegen
29.01.2018 | 16:42
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Heidelberg – Unternehmen mit hohen Energieverbräuchen sind bei ihren Bezugsverträgen auf die Preisentwicklung im Großhandel angewiesen. Im Jahresvergleich zeigt sich, dass die Strompreise um vier Prozent gesunken sind. Bei Gas und Öl sind Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich zu verzeichnen.
Börsenstrompreise weiter im Abwärtstrend
Der mengengewichtete Durchschnittspreis an der Strombörse EEX gehandelten Produkte lag im Jahr 2016 bei 32,64 Euro pro Megawattstunde (MWh). Im Jahr 2017 lag der durchschnittliche Preis bei 31,32 Euro/MWh, was einer Preissenkung von vier Prozent entspricht.
„Neben den Strombörsenpreisen sehen wir aktuell je nach Region auch Entlastungen bei den Netzentgelten. Hinzu kommt ein niedrigeres Niveau von Steuern, Umlagen und Abgaben“, sagt Julian Ludwig, Bereichsleiter Vertrieb Energie bei Verivox. „Das bietet Gewerbekunden die Chance, ihre nächsten Stromlieferverträge mit günstigeren Preisen abzuschließen.“
Gaspreise im Großhandel deutlich angezogen
Die kurzfristigen Spotmarktpreise (NCG/Gaspool/TFF) lagen im Jahr 2016 bei durchschnittlich 14,05 Euro/MWh und sind im Folgejahr auf 17,44 Euro/MWh angestiegen. Das entspricht einer Preiserhöhung von rund 24 Prozent. Der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhobene Grenzübergangspreis lag in den ersten zehn Monaten des Jahres 2016 bei durchschnittlich 14,67 Euro/MWh. Im Jahr 2017 lag der Durchschnittspreis im gleichen Zeitraum bei 16,78 Euro/MWh, was einem Preisanstieg von 14 Prozent entspricht.
„Die Preise für Erdgas haben deutliche Steigerungen innerhalb der letzten 12 Monate gezeigt, die der Entwicklung auf den Ölmärkten entspricht“, erläutert Ludwig. „Obwohl die klassische Ölpreiskopplung im Gasbereich keine sehr große Bedeutung mehr hat, beeinflussen sich die beiden Sparten immer noch.“
Bezugsverträge regelmäßig optimieren
Angesichts der verschärften Entwicklung auf den Energiemärkten sollten Unternehmen ein genaues Auge auf ihre Bezugskonditionen werfen. Je nach Einkaufsstrategie können sich die Angebote verschiedener Lieferanten in diesem volatilen Umfeld stark unterscheiden.