Internet im Flugzeug: Preise bleiben am Boden

„Je nach Fluggesellschaft gibt es unterschiedliche Preismodelle“, sagt Christian Schiele, Bereichsleiter Telekommunikation bei Verivox. „Unabhängig vom gebuchten Paket surfen Verbraucher bei den untersuchten Airlines aber mit voller Kostenkontrolle: Wenn ein Paket aufgebraucht ist, wird nicht automatisch nachgebucht.“

Modell 1: Surfoption buchen

Lufthansa und Austrian Airlines unterscheiden nach der Art der Internetnutzung: So kann zum reinen Texten via E-Mail oder Whatsapp ein Message-Paket für 3 Euro gebucht werden; dabei wird die Surfgeschwindigkeit auf 150 Kilobit pro Sekunde (Kbit/s) begrenzt. Wer zusätzlich im Netz surfen will, zahlt 7 Euro für einen Speed von 400 Kbit/s, das Streaming-Paket liegt bei 12 Euro – hier werden deutlich schnellere 15 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ermöglicht. Bei Austrian Airlines gibt es diese drei Tarifmodelle auf ausgewählten Flügen, bei Lufthansa auf Kurz- und Mittelstreckenflügen.

Modell 2: Laufzeit buchen

Auf der Langstrecke können bei Lufthansa verschiedene Stundenmodelle mit fester Laufzeit gebucht werden. Eine Stunde kostet 9 Euro, vier Stunden 14 Euro und die volle Flugdauer (bis zu 24 Stunden) 17 Euro. Das Datenvolumen ist dabei nicht begrenzt.

Modell 3: Fixes Datenvolumen buchen

Bei Air Berlin, Eurowings und KLM Royal Dutch Airlines können sich Verbraucher für ein bestimmtes Datenvolumen zur freien Nutzung entscheiden. Die Preise der Fluglinien liegen zwischen 5 Euro für 20 Megabyte (Air Berlin, KLM Royal Dutch) und 30 Euro für 200 MB (KLM Royal Dutch).

Internetnutzung nach Bedarf buchen

Wer Internet im Flugzeug nutzen möchte, sollte sich vorab überlegen, für welche Anwendungen es benötigt wird. „So lassen sich unnötige Kosten vermeiden“, sagt Christian Schiele.

Ein Datenpaket mit 20 MB für knapp 5 Euro reicht im Regelfall aus, wenn auf Video- oder Musikstreaming verzichtet wird. Wer streamen möchte, ist mit 100 MB Daten schnell bei 20 Euro. Um zu verhindern, dass sich Daten während des Flugs im Hintergrund aktualisieren, sollten automatische Updates in den Geräte-Einstellungen ausgeschaltet werden.

Wer im Flugzeug online gehen möchte, verbindet sich an Bord direkt mit dem WLAN – dann kann der gewünschte Tarif gebucht und mit Smartphone, Tablet oder Notebook genutzt werden. Bei Air Berlin muss vorab eine App geladen werden. Die Internetnutzung ist meist ab Erreichen der Reiseflughöhe möglich.

Einige Fluggesellschaften machen nicht mit

WLAN ist nur in ausgewählten Flugzeugen verfügbar; Verbraucher können vorab bei der Fluglinie die Nutzungsmöglichkeiten auf ihrem Flug erfragen. Die Billigflieger Ryanair, Easyjet und Germanwings verzichten bisher ebenso wie Air France komplett auf eine Internetverbindung. Auch British Airways bietet auf den allermeisten Flügen kein WLAN an.

Methodik

Untersucht wurden die zehn Fluggesellschaften, die im März 2017 in Deutschland die größte Anzahl der Abflüge von deutschen Flughäfen verzeichneten (Quellen: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Official Airline Guide). Das sind Lufthansa, Air Berlin, Germanwings, Ryanair, Eurowings, Easyjet, British Airways, Austrian Airlines, KLM Royal Dutch und Air France.