Autofahren wird noch teurer: Kfz-Versicherungspreise 7 Prozent über dem Vorjahr
22.10.2025 | 08:12
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Die neuen Kfz-Versicherungstarife für 2026 sind live - und sie bringen erneut Preissteigerungen mit sich. Policen aus dem günstigen Preissegment sind aktuell über alle Versicherungsarten hinweg 7 Prozent teurer als im Vorjahr. Die höchsten Preissteigerungen setzen die Versicherer mit 8 Prozent erneut bei der Vollkasko um. Das zeigt der Kfz-Versicherungsindex des Vergleichsportals Verivox. Erste Versicherer schreiben wieder schwarze Zahlen und gehen mit wettbewerbsfähigen Preisen in die Wechselsaison – das befeuert die Sparpotenziale für Wechselwillige.
8 Prozent mehr für die Vollkasko-Versicherung
Noch nicht alle Kfz-Versicherer haben die Gewinnzone erreicht. Deshalb steigen die Preise für die Kfz-Versicherung auch in diesem Jahr. Über alle Versicherungsarten hinweg sind die Prämien für Tarife aus dem günstigen Preissegment 7 Prozent teurer als im letzten Jahr. Am stärksten erhöhen die Versicherer die Preise für die Vollkasko. Hier liegen die Prämien 8 Prozent über Vorjahr. Die Teilkasko legt um 6 Prozent zu, die Haftpflicht um 5 Prozent.
"Die Vollkasko bleibt das Sorgenkind der Versicherer, weil hier steigende Reparatur- und Ersatzteilkosten besonders durchschlagen", sagt Aljoscha Ziller, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. "Für die Haftpflichtversicherung waren dagegen die Bilanzen schon im letzten Jahr wieder ausgeglichen."
Eine Vollkaskoversicherung wird überwiegend für jüngere Autos mit höherem Restwert abgeschlossen. Das durchschnittliche Alter von Fahrzeugen mit Vollkaskoversicherung beträgt bei Verivox 6,5 Jahre, das von ausschließlich mit einer Haftpflicht versicherten Autos 17,8 Jahre.
Bis zu 52 Prozent Preisdifferenz
Nach zwei defizitären Jahren verbuchen erste Versicherer wieder Gewinne und bieten in der aktuellen Wechselsaison günstige Preise. Andere müssen hingegen ihre Prämien weiter anheben, um ihre Kosten zu decken. Das führt zu hohen Sparpotenzialen: "Nachdem die Preise zwei Jahre in Folge flächendeckend gestiegen sind, rückt nun der Vertrieb wieder stärker in den Fokus", sagt Aljoscha Ziller.
In Verivox-Modellrechnungen liegt die Differenz zwischen mittleren und günstigen Tarifen bei bis zu 52 Prozent. So zahlt ein 45-jähriger Golf-Fahrer aus Berlin 836 Euro weniger für seine Vollkaskoversicherung, wenn er aus einem mittelteuren in einen günstigen Tarif wechselt.
Der Markt bleibt volatil, für einzelne Versicherte kann es auch künftig zu Preiserhöhungen kommen. "Auch wenn sich die Profitabilität verbessert hat, ist die Kfz-Versicherung nach wie vor herausfordernd für Versicherer", sagt Aljoscha Ziller. "Die Unternehmen reagieren darauf mit immer feineren Risikomodellen und überlegen sich genau, welche Fahrerprofile sie versichern wollen. Die stärksten Preiserhöhungen liegen allerdings hinter uns." Im vergangenen Jahr lag die Teuerungsrate bei Tarifen aus dem günstigen Preissegment im Schnitt bei 26 Prozent.
Methodik
Verivox berechnet den Kfz-Versicherungsindex gemeinsam mit dem Statistik-Experten Professor Wolfgang Bischof von der Technischen Hochschule Augsburg. In die Auswertung flossen anonymisiert die Nutzerberechnungen von Versicherungswechslern bei Verivox vom 1. bis zum 10. Oktober 2025 und 2024 ein. Für die Sparpotenziale hat Verivox die Preise für rund 400 Vollkaskotarife von 70 Kfz-Versicherern ausgewertet. Die Modellfahrer fahren einen ein Jahr alten VW Golf VIII 2.0 TDI mit einer Fahrleistung von 12.000 Kilometern im Jahr.