Vor- und Nachteile von Vorzugsaktien
Stand: 11.10.2018
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Düsseldorf/München - Für gewöhnlich erwerben Anleger mit den Aktien eines Unternehmens auch Mitspracherechte auf der Jahreshauptversammlung. Nicht so bei Vorzugsaktien. Dafür sind die Papiere häufig günstiger. Diese Vor- und Nachteile von Vorzugsaktien sollten Anleger kennen.
Bei manchen Unternehmen steht der Kleinanleger vor der Wahl: Soll er Stamm- oder Vorzugsaktien kaufen? "Vor allem traditionsreiche Familienunternehmen wie BMW und VW geben neben den Stamm- auch Vorzugsaktien aus, um Kapital zu bekommen, ohne Macht abgeben zu müssen", sagt Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz in Düsseldorf.
Keine Mitspracherechte bei Vorzugsaktien
Vorzugsaktien sind bei normal laufenden Geschäften in der Regel günstiger. Dafür verzichten Besitzer damit auf ihr Stimmrecht bei Hauptversammlungen, über das sie mit Stammaktien verfügen. Sie können also nicht mitmischen, wenn Vorstand und Aufsichtsrat entlastet werden oder wichtige Entscheidungen der Zustimmung der Aktionäre bedürfen. Aktionärsvertreter wie Kurz sehen das kritisch.
Dividende oft ein wenig höher als bei Stammaktien
An ihrer Sicht ändert auch die oft höhere Dividende nichts, die Besitzer von Vorzugsaktien meist ausgezahlt bekommen. "Der Dividendenunterschied zwischen den beiden Arten liegt oftmals nur noch bei wenigen Cent", sagt Daniel Bauer, Vorstandsmitglied bei der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger.
In der Kursentwicklung gibt es meist kaum einen Unterschied zwischen Stamm- und Vorzugsaktien. Lediglich im Falle eines Übernahmeangebots steigen die Stammaktien in der Regel deutlich stärker als Vorzugsaktien. Schließlich werden für die Übernahme ausschließlich die Stammaktien benötigt und dementsprechend stärker nachgefragt.