Internet-Pranger: 53 Prozent der Deutschen ist dafür
Stand: 16.08.2010
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Berlin - Die knappe Mehrheit der Deutschen (53 Prozent) hat sich dafür ausgesprochen, Namen, Adressen und Fotos von entlassenen, aber weiterhin als gefährlich eingestuften Schwerverbrechern zu veröffentlichen. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von "Bild am Sonntag".
38 Prozent der Befragten sprachen sich gegen einen "Internet-Pranger" aus. Emnid hatte dazu am 12. August insgesamt 501 Personen befragt.
Der Vorstoß der Deutschen Polizeigewerkschaft für ein derartiges Verfahren ist unterdessen in der Politik quer durch das Parteienspektrum weitgehend kritisch aufgenommen worden. Auch unter Fachleuten stößt die Idee auf Unverständnis. Hintergrund der Diskussion sind die Pläne des Bundesjustizministeriums, die nachträgliche Sicherungsverwahrung für gefährliche Straftäter abzuschaffen. Sie wurde vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte als menschenrechtswidrig gerügt.