Besseres Internet im Zug und an Bahnhöfen: Bahn plant unterbrechungsfreies WLAN-Netz
Stand: 02.01.2020
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Berlin – WLAN im ICE ist in der Wahrnehmung vieler Kunden vor allem von Unterbrechungen und Ausfällen bestimmt. Während der Fahrt kommt es immer wieder zu Aussetzern und spätestens beim Aussteigen ist die Verbindung ganz weg. Doch das soll sich im neuen Jahr ändern: Die Deutsche Bahn plant ihr WLAN-Angebot für Reisende im Fernverkehr deutlich verbessern.
Nahtloses Surfen in Zügen und an Bahnhofen
"Wir wollen unseren Kunden nahtloses Surfen ermöglichen – in den Zügen und an den Bahnhöfen", teilte Digital-Vorstand Sabina Jeschke der Deutschen Presse-Agentur mit. Derzeit werde ein zusammenhängendes Netzwerk aufgebaut. Dadurch soll nach dpa-Informationen ein einheitliches WLAN-Netz im Zug und an den Bahnhöfen entstehen, was unterbrechungsfreies Surfen und Telefonieren möglich machen soll.
Internet bislang nur in Fernverkehrszügen
Bislang bietet die Deutsche Bahn kostenloses Internet flächendeckend nur in ihren Fernverkehrszügen an. Aufgrund der schwierigen technischen Umsetzung ist die WLAN-Verbindung aus Sicht vieler Reisender aber häufig unterbrochen. Zudem können sich die Fahrgäste an den Bahnhöfen oft nur in andere, häufig kostenpflichtige Netze etwa von der Telekom einloggen. Dies soll sich im neuen Jahr ändern. Bei der Qualität in den Zügen komme es aber auch auf die Antennenmast-Infrastruktur entlang der Strecken an, die wiederum Sache der Mobilfunkbetreiber sei, hieß es bei der Bahn.
Digitalisierung des Konzerns wird vorangetrieben
Das Projekt ist demnach eines der zentralen Digitalisierungsvorhaben, in die der bundeseigene Konzern in den kommenden vier Jahren rund zwei Milliarden Euro investieren will. Dazu gehört nach dpa-Informationen auch die Digitalisierung des Bahnbetriebs, etwa über Sensoren in den Zügen. Weitere Vorhaben, die mit dem Geld finanziert werden sollen, wurden zunächst nicht bekannt.
"An einer radikalen Digitalisierung führt kein Weg vorbei. Nur so befördern wir die Bahn in ein neues Zeitalter und können mehr Verkehr auf die Schiene verlagern", teilte Jeschke weiter mit. Derzeit überarbeitet die Deutsche Bahn ihre IT-Landschaft für die Betriebssysteme.
Die Arbeiten betreffen auch die Bahn-App, über die etwa Handytickets gebucht werden können. In spätestens drei Jahren sollen Reisende etwa durchgängige Reiseketten buchen können, was auch die Teilstrecken abseits der Schiene betrifft.
Spracherkennungssystem in Planung
Auch ein Spracherkennungssystem nach Vorbild von Apples Siri ist geplant. Zudem soll es bis spätestens Ende 2021 möglich sein, Erstattungen nach Zugverspätungen online beantragen zu können. Bislang ist dafür ein analoges Formular notwendig.