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Handys und Tarife für Senioren

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Das Wichtigste in Kürze

  • Spezielle Seniorenhandys sind perfekt an die Bedürfnisse älterer Nutzer angepasst.
  • Seniorenhandys haben oft große Tasten und eine einfache Menüführung.
  • Die Bedienung regulärer Smartphones lässt sich mit dem "Einfachmodus" vereinfachen.
  • Auch spezielle Launcher-Apps sorgen für eine vereinfachte Benutzeroberfläche.
  • Für Wenignutzer eignen sich Prepaid-Tarife. So zahlen Sie nur das, was Sie verbrauchen.

Smartphones sind nur etwas für junge Leute? Von wegen! Ältere Nutzerinnen und Nutzer müssen auf spannende Funktionen oder ein schickes Design nicht verzichten. Zudem kann ein Handy den Alltag komfortabler und sicherer gestalten. Wir zeigen, welche Modelle für Ältere bzw. Wenignutzer geeignet sind, welche besonderen Funktionen im Alltag nützlich sind und welcher Handytarif für wen am besten passt.

Technik-Tipp: Smartphone im Einfachmodus nutzen

Wer kein explizites Seniorenhandy nutzen möchte, kann sich für ein "normales" Modell entscheiden und es mit einem kleinen Trick an die individuellen Bedürfnisse anpassen: Bei vielen Smartphones ist ein sogenanter Einfachmodus aktivierbar. Dieser bietet folgende Vorteile:

  • Reduzierte Funktionen: Das Menü des Startbildschirms wird auf wenige wesentliche Funktionen beschränkt, was die Benutzeroberfläche deutlich übersichtlicher macht.
  • Vereinfachte Menüführung: Auch der Bereich "Einstellungen" und die Menüführung werden stark vereinfacht – so sind nur die häufig verwendeten Bereiche dargestellt.
  • Größere Anzeigeflächen, Schrift und Symbole: Außerdem lassen sich die Schrift- und Symbolgröße oder die Bildschirmeinstellungen an die individuelle Sehstärke anpassen.

Die meisten Smartphone-Hersteller bieten Einfachmodi an, allerdings nicht für jedes Modell. Die passende Benutzeroberfläche kann in der Regeln in den Geräteeinstellungen aktiviert werden. Weiterer Vorteil: Sind Sie mit dem Gerät vertraut, können Sie jederzeit zur normalen Oberfläche zurückwechseln – und alle Funktionen Ihres Smartphones nutzen.

Gut zu wissen: Apple erlaubt keinen Einfachmodus für seine iPhones. Nutzerinnen und Nutzer können aber die Schriftgröße oder den Kontrast an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen und die wichtigsten Apps auf dem Homescreen hinterlegen.

Eine Alternative zum Einfachmodus sind Launcher-Apps, die ebenfalls die Darstellungen des Smartphones reduzieren und seine Bedienung vereinfachen. Wichtige Kontakte lassen sich zum Beispiel auf dem Startbildschirm mit einer Schnellwahltaste hinterlegen und sind so immer erreichbar. Für Notfälle wird eine SOS-Taste für den Notruf angezeigt. Nutzbar ist etwa die App "Big Launcher" für das Betriebssystem Android. Die Kosten liegen – je nach Umfang der Anwendung – bei unter 10 Euro.

Spezielle Smartphones für Senioren

Es kann frustrierend sein, wenn die Bedienung des Smartphones trotzdem nicht klappt: Wer Probleme hat, sollte über spezielle Smartphones für Senioren nachdenken. Diese Geräte sind auf die Ansprüche älterer Menschen abgestimmt – egal, ob jemand schlecht hört oder sieht, motorische Schwierigkeiten hat oder sich für den Notfall absichern möchte. Diese Funktionen können Senioren-Smartphones mitbringen:

  • Einfache und übersichtliche Menüführung und Bedienbarkeit
  • Große Tasten statt Touchscreens
  • Starke Farbkontraste des Displays, eine vergrößerte Schrift
  • Lauterer Klang (oder auch: Vibrations- oder Leuchtsignal beim Klingeln)
  • Hörgeräte-Kompatibilität ohne Rückkopplungen
  • Notruftaste zur Benachrichtigung der Angehörigen
  • GPS-Ortung: Standort wird bei Notfall-SMS automatisch mitgeschickt. Angehörige können den Aufenthaltsort dann ausfindig machen.
  • Sturzerkennung: Eine fallende Bewegung wird erkannt, darauf der Notruf automatisch abgesetzt. Aber Achtung: Fällt das Handy versehentlich runter, kann es zum Fehlalarm kommen.

Wie geht die Notruf-Funktion? Es lassen sich bis zu fünf Nummern festlegen, die im Notfall der Reihe nach angerufen werden. Geht unter der ersten Nummer niemand ans Telefon, ruft das Handy die nächste an und schickt auf Wunsch zusätzlich eine Notfall-SMS. Sobald jemand abhebt, schaltet sich die Freisprech-Funktion ein. Auch mit regulären Smartphones lässt sich ein Notruf absetzen – gleichzeitig biete viele Geräte praktische SOS-Funktionen oder speichern wichtige Gesundheitsinformationen.

Spezielle Seniorenhandys sind eher abseits der bekannten Marken zu finden. Die Hersteller heißen Doro, Telme, Olympia, Emporia oder Swisstone. Darüber hinaus sind aber auch Einsteigermodelle – etwa von Nokia – gut geeignet. Die Anschaffungskosten bewegen sich je nach technischer Ausstattung des Handys häufig zwischen knapp 20 und bis zu 300 Euro.

Wichtig zu wissen: Teilweise unterstützen ältere Geräte nur die Mobilfunknetze der zweiten und dritten Generation (2G und 3G). Das 3G-Netz (UMTS) wurde von der Deutschen Telekom und Vodafone zur Jahresmitte 2021 abgeschaltet, im O2-Netz erfolgt der Rückbau bis zum Jahresende. Um das mobile Internet zu nutzen, benötigen Sie daher LTE-fähige Geräte, die den aktuellen Mobilfunkstandard unterstützen. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, welche Smartphones LTE-fähig sind.

Tarifkosten niedrig halten

Zur Smartphone-Nutzung wird ein Mobilfunktarif benötigt. Doch welcher Tarif passt für Senioren bzw. Wenignutzer am besten? Vermeiden Sie Kostenfallen: Einsteigern reicht meist ein günstiger Minutentarif. Eine Flatrate ist nicht notwendig, wenn Sie nur selten telefonieren, in vielen neuen Tarifen aber inzwischen Standard. Tarife mit Minutenkontingent beginnen bei Kosten von unter 5 Euro pro Monat und beinhalten meist schon mindestens 100 Freiminuten für Telefonate bzw. 100 Einheiten für SMS und ab 500 Megabyte für die Internetnutzung.

Unser Tipp: Wählen Sie zunächst ein Angebot mit einer kurzen Vertragslaufzeit – auch im niedrigen Preissegment gibt es übrigens Laufzeittarife, die monatlich gekündigt werden können. So können Sie Ihren Tarif schnell anpassen, falls Sie Ihren Bedarf noch nicht einschätzen können und Sie doch mehr Zeit mit dem Smartphone verbringen als zunächst gedacht.

Für Wenignutzer eignen sich Prepaid-Tarife besonders gut. Dabei wird vorab ein Guthaben aufs Handy geladen und dann verbraucht. So sparen Sie sich die monatliche Grundgebühr, zahlen nur das, was Sie wirklich verbrauchen – und bleiben ungebunden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Aufladen des Guthabens. Entweder Sie entscheiden sich für automatisches Nachbuchen, oder Sie kaufen Guthaben bewusst einzeln nach – was mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Prüfen Sie hier am besten das Angebot der Provider.

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, bei der Tarifauswahl genau hinzuschauen: Gilt der genannte Preis wirklich über 24 Monate? Fallen möglicherweise Zusatzkosten an? Vergleichsportale wie Verivox geben einen guten Überblick. Die Tarife sind hier nach dem monatlichen Effektivpreis geordnet, bei dem der Monatsbeitrag bereits mit allen anderen Gebühren und Gutschriften verrechnet ist.

Handytarife vergleichen

Gut zu wissen: Das neue Telekommunikationsgesetz macht Tarifwechsel viel flexibler: Ab 1. Dezember 2021 können Sie alle neuen Verträge für Internet oder Mobilfunk monatlich kündigen, wenn die Mindestlaufzeit vorbei ist. Bislang galt: Wer nicht rechtzeitig selbst kündigte, hing meist weitere 12 Monate im Vertrag fest. Wenn Sie Ihren Vertrag jedoch freiwillig um weitere zwei Jahre verlängern, etwa, weil Sie ein neues Smartphone finanzieren, kommen Sie erst wieder einen Monat nach diesen 24 Monaten aus dem Vertrag heraus.

Praktische Funktionen für den Alltag

Mit einigen einfachen Funktionen kann ein Smartphone den Alltag komfortabler machen. So bringt mittlerweile jedes Smartphone einen Kalender und einen Wecker mit Erinnerungsfunktion mit. Gerade Ältere können diese nutzen, um zum Beispiel an die Einnahme von Medikamenten zu denken. Auch die integrierte Taschenlampe ist nützlich: Über den Schnellzugriff lässt sich der Blitz der Smartphone-Kamera aktivieren und als Lichtquelle nutzen – ob nachts auf dem Weg ins Badezimmer oder im Winter vorm Haus an der Mülltonne.

Außerdem gibt es viele nützliche Apps, die im Alltag helfen können. Google Maps erleichtert unterwegs das Navigieren, eine App des Verkehrsbetriebs zeigt Busfahrpläne an – ein Toiletten-Scout das nächste Örtchen in der näheren Umgebung. Wer schon an den passenden Smartphone-Bedarf denkt, kann sich eine Ladeschale zulegen. Wie bei einem Festnetztelefon ist das Gerät immer an einem festen Platz und kann dort aufgeladen werden: Für Senioren kann das praktischer sein als kleinteilige Ladekabel, die in die schmale Öffnung am Smartphone gesteckt werden müssen.

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