Finanzmärkten wird angespannte Ruhe bescheinigt
Stand: 08.12.2015
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Basel - Nach Einschätzung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) sind die internationalen Finanzmärkte in einem Zustand "angespannter Ruhe". Zwar habe sich die Lage nach den Turbulenzen vom August und September scheinbar entspannt, die Ruhe sei jedoch äußerst instabil.
Im August und September hatte es an den Aktienmärkten noch deutliche Verluste gegeben. Der Grund waren die Probleme der Schwellenländer, insbesondere Chinas. Im Oktober dann beruhigten sich die Märkte, in erster Linie aufgrund der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken.
Trügerische Ruhe
Auf den ersten Blick hätten die Turbulenzen daher wie ein kurzes Sommergewitter gewirkt, sagte Claudio Borio, Leiter der Währungs- und Wirtschaftsabteilung der BIZ, bei einer Telefonkonferenz am Sonntag anlässlich der Publikation des Quartalsberichts.
Dieser Eindruck sei jedoch trügerisch: Die Ruhe sei äußerst angespannt. Die Märkte warteten derzeit primär auf die ihrer Ansicht nach mehr als wahrscheinliche Zinsanhebung durch die US-Notenbank (Fed) im Dezember.
Zwei Geschwindigkeiten
Es zeige sich auch einmal mehr deutlich der Gegensatz zwischen dem hektischen Tempo der Märkte und dem Zeitlupentempo der realen Wirtschaftskräfte, die wirklich wichtig seien. Denn die Aussichten für die aufstrebenden Volkswirtschaften seien nahezu unverändert.
Länder wie Brasilien oder Russland, in einer starken Rezession steckten, stünden weiter unter Druck. Auch Chinas Konjunktur lasse kaum Anzeichen einer Erholung erkennen.
Zwischen dem Verhalten der Märkte und den grundlegenden Konjunkturdaten bestehe ein eindeutiges Spannungsverhältnis, sagte Borio. Irgendwann müsse sich diese Spannung auflösen. Es erstaune daher nicht, dass die Märkte ungewöhnlich sensibel auf jede Äußerung oder Handlung der Zentralbanken reagierten.