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CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion)

CMD steht für „Craniomandibuläre Dysfunktion“, auch die Schreibweise „Kraniomandibuläre Dysfunktion“ ist gebräuchlich. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um eine Funktionsstörung des Kausystems, genauer um eine Dysfunktion der Kiefergelenke. Auch wenn bei vielen Menschen ein CMD-Befund vorliegt, ist eine Behandlung nur in wenigen Fällen notwendig.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Definition: Was ist eine CMD?
  3. Symptome
  4. Diagnose
  5. Ursachen
  6. Behandlungsmöglichkeiten
  7. Kommt die Krankenversicherung für die CMD-Behandlungskosten auf?
  8. Verwandte Themen
  9. Weiterführende Links
  10. Zahnzusatzversicherung - Vergleich der Zahnversicherungen

Das Wichtigste in Kürze

  • Die CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) ist eine Fehlregulation des Kauapparates, vor allem der Kiefergelenke.
  • Die Fehlfunktion kann unterschiedlichste Symptome nach sich ziehen, etwa Kopf- und Nackenschmerzen, Schwierigkeiten beim Kauen, Schwindelanfälle und Zähneknirschen.
  • Zu den häufigsten Ursachen einer Craniomandibulären Dysfunktion zählen Veränderungen des Gebisses, Traumata sowie psychosoziale Faktoren wie Stress.
  • Wird die Behandlung frühzeitig begonnen, bestehen gute Chancen auf ein vollständiges Verschwinden der Symptome.

Definition: Was ist eine CMD?

Die Craniomandibuläre Dysfunktion bezeichnet eine Fehlregulation zwischen Schädel, Kiefergelenken und Kaumuskulatur. Dieser Zusammenhang wird bereits durch die aus dem Lateinischen stammenden Begriffe „cranio“ (Schädel) und „mandibula“ (Unterkiefer) deutlich, aus denen sich „craniomandibulär“ zusammensetzt. Als Ursachen kommen strukturelle, funktionelle sowie biochemische und psychische Faktoren infrage.

Eine CMD kann sich mit unterschiedlichen Symptomen äußern, wobei deren Ausprägung individuell verschieden ist. Manche Patienten nehmen die Symptome fast gar nicht wahr. In vielen Fällen gelingt es dem Kauapparat nämlich, sich an krankhafte Veränderungen anzupassen, sodass kaum Beschwerden auftreten. Dies funktioniert jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad. Andere Betroffene hingegen erleben durch die Symptome eine deutliche Einschränkung ihrer Lebensqualität.

Die Symptome einer CMD

Eine Craniomandibuläre Dysfunktion kann viele unterschiedliche Beschwerden auslösen; ein einheitliches Krankheitsbild existiert nicht. Die Diagnose gestaltet sich häufig problematisch, da sich die Symptome oft nicht oder nicht nur am Ursprungsort – am Kopf und Kiefer – ausbilden, sondern auch an ganz anderen Stellen des Körpers. Die nachfolgende Liste zeigt beispielhaft auf, welche Symptome möglicherweise auftreten:

  • Zähne: Knirschen, empfindliches Zahnfleisch, Kauschwierigkeiten
  • Kiefer- und Kiefergelenke: Reiben/Knacken in den Gelenken, Kiefergelenkschmerzen, Probleme beim Öffnen/Schließen des Mundes
  • Kopf: Kopfschmerzen, Augendruck, Sehstörungen, Schwindelgefühl
  • Halsbereich: Sprachstörungen, Schwierigkeiten beim Schlucken, Halsschmerzen
  • Körper: Müdigkeit, Nackenverspannungen, CMD-bedingte Rückenschmerzen
  • Psyche: innere Unruhe, Schlafprobleme, schwankende Stimmung

Diagnose: Wie wird eine CMD festgestellt?

Eine Craniomandibuläre Dysfunktion lässt sich aufgrund der vielfältigen Symptome häufig nur schwer diagnostizieren; der behandelnde Mediziner muss dafür über fundiertes interdisziplinäres Wissen verfügen. Für gewöhnlich nimmt der Zahnarzt die Untersuchung und auch die Behandlung vor. Da die Beschwerden jedoch an verschiedenen Stellen auftreten können, ist er nicht immer die erste Anlaufstelle. Nach der Erfassung der Krankengeschichte (Anamnese) und der Erstellung eines Röntgenbildes greifen Ärzte auf zwei Verfahren zurück, um eine CMD zu diagnostizieren:

  • Klinische Funktionsanalyse: Klassische medizinische Untersuchung mit Schilderung der Krankengeschichte
  • Instrumentelle Funktionsanalyse: Gipsmodell des Gebisses und anschließende Prüfung der Kieferposition mit elektronischen Messsystemen.

Selbsttests für CMD

Im Internet gibt es verschiedene CMD-Tests für eine erste Selbstdiagnose. Diese sind jedoch nur bedingt aussagekräftig und können eine eingehende Untersuchung keinesfalls ersetzen. Daher sollten Sie entsprechende Tests eher als Hinweis darauf verstehen, alsbald einen Arzt zu konsultieren.

Welche Ursachen kann eine CMD haben?

Die Craniomandibuläre Dysfunktion beruht in der Regel auf einer Verschiebung der Kontaktpunkte von Ober- und Unterkieferzähnen. Anders ausgedrückt: Die beiden Kiefer befinden sich beim Schließen des Mundes nicht in ihrer natürlichen beziehungsweise in der optimalen Position zueinander. Dieses Ungleichgewicht führt zu einer Fehlbelastung, die langfristig den Bewegungsablauf des Unterkiefers ändert. Zu den häufigsten Ursachen einer solchen Fehlstellung gehören:

  • Veränderungen im Gebiss, etwa durch fehlende Zähne oder nicht exakt eingepasste Zahnfüllungen
  • Traumata der Halswirbelsäule oder der Kiefergelenke, etwa durch einen Sturz oder Verkehrsunfall
  • Kopf- und Halsoperationen
  • Falsche Körperhaltung
  • Schlechte Sitzhaltung
  • Ständiges Kauen auf den Fingernägeln

In vielen Fällen geht die CMD auch auf psychosoziale Komponenten wie Stress, Angst oder Depressionen zurück. Diese können sowohl zu Schlafstörungen als auch zu Verspannungen und/oder Bruxismus (Zähneknirschen) führen.

Die Behandlung einer CMD

In vielen Fällen lässt sich eine Craniomandibuläre Dysfunktion vollständig heilen; Voraussetzung dafür ist jedoch ein frühzeitiger Behandlungsbeginn. Da sich die Fehlfunktion ohne Behandlung in der Regel verschlimmert, verschlechtern sich die Heilungschancen mit der Zeit. Hinzu kommt, dass eine CMD erneut auftreten kann, wenn lediglich die Symptome, nicht aber ihre Ursache beseitigt wurde.

Meist empfiehlt sich ein fachübergreifender Behandlungsansatz, wobei die zusammenarbeitenden Ärzte auf eine maßgeschneiderte Therapie hinarbeiten sollten. Der Zahnarzt kümmert sich beispielsweise um die Korrektur von Gebissfehlern. Als besonders vielversprechend gilt eine begleitende Physiotherapie, bei der der Patient lernt, die Mundöffnungsbewegungen besser zu koordinieren. Je nach Symptomausprägung kann es überdies angeraten sein, einen der folgenden Fachärzte hinzuzuziehen:

  • Orthopäde
  • Kieferorthopäde
  • Logopäde
  • Psychotherapeut
  • HNO-Facharzt
  • Neurologe
  • Internist
  • Homöopath

Die Aufbissschiene ist oft die wirkungsvollste Sofort- und Dauerlösung

Im Rahmen einer CMD-Therapie erhält der Patient für gewöhnlich eine sogenannte Aufbissschiene, auch als Stabilisierungsschiene oder Relaxationsschiene bezeichnet. Sie sorgt kurzfristig für eine Entlastung der Kiefergelenke, was die Symptome lindert und einer Verschlimmerung von bereits vorhandenen Verschleißerscheinungen entgegenwirkt. Langfristig dient sie dazu, die Funktion des Kausystems vollständig wiederherzustellen. Je nach Schweregrad der Craniomandibulären Dysfunktion trägt der Patient die Schiene entweder nur nachts, nur tagsüber oder rund um die Uhr.

Weitere Therapieformen

Je nach Symptombild kommen weitere Behandlungsformen infrage, beispielsweise Akupunktur (bei Bewegungseinschränkungen von Muskeln und Gelenken), physikalische Maßnahmen wie Rotlicht oder Kälteanwendungen. Ist Stress der Auslöser, bieten sich Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder Yoga an.

Kommt die Krankenversicherung für die CMD-Behandlungskosten auf?

Die gesetzlichen Krankenkassen tragen – wenn überhaupt – lediglich die Kosten für die Schienentherapie und eine damit einhergehende Physiotherapie. Interdisziplinäre Behandlungsansätze übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung dagegen nicht. Anders sieht es bei Privatversicherten aus, sie können oft mit einer Kostenerstattung rechnen.

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