Teure Telefontarife: Warum Verbraucher jetzt doppelt draufzahlen
17.05.2017 | 14:54
Heidelberg. Für einen einfachen Telefonanschluss, ohne Flatrate und ohne Internet, zahlen viele Telekom-Kunden seit kurzem über 250 Euro im Jahr. Diese Preiserhöhung trifft insbesondere ältere Menschen – und es geht viel günstiger, wie die Tarifexperten von Verivox zeigen.
21 Euro für den Telefonanschluss – Telefonieren kostet extra
20,95 Euro im Monat kostet jetzt der günstigste reine Festnetzanschluss der Deutschen Telekom – Telefonate werden zusätzlich berechnet. Zum gleichen Preis ist längst ein kombinierter Anschluss mit Telefon- und Internet-Flatrate bei alternativen Anbietern zu bekommen.
Teure Telefonie trifft vor allem ältere Menschen
„In Zeiten von Flatrates und sinkenden Minutenpreisen sind mehr als 20 Euro im Monat für einen reinen Festnetzanschluss sehr viel Geld“, erklärt Christian Schiele, Produktleiter Telekommunikation bei Verivox. „Betroffen von der Preiserhöhung sind meist ältere Menschen, die keinen Internetanschluss brauchen.“
3 clevere Auswege: Bis zu 280 Euro sparen
Es gibt jedoch mehrere günstige Alternativen zu teuren Festnetz-Tarifen. Das zeigt die Berechnung der Tarifexperten von Verivox:
1. Günstigere Tarife beim Kabelanbieter buchen
Rund 100 Euro im Jahr spart ein Wechsel zu einem Kabelnetzbetreiber wie Unitymedia oder Vodafone Kabel Deutschland. Auch dort gibt es Telefonanschlüsse ohne Internetverbindung, wenngleich nicht deutschlandweit. Das Vorwählen günstiger Nummern über Call-by-Call entfällt bei alternativen Anbietern jedoch.
2. Auf ein (Senioren-)Handy umsteigen
Mehr als 280 Euro im Jahr spart der Wechsel in einen Handytarif: Eine günstige Handy-Flatrate erhalten Verbraucher schon für rund 6 Euro monatlich. Zusatzkosten fürs Telefonieren entfallen damit im Inland komplett (bis auf Sondernummern).
Wer sich nicht an ein modernes Smartphone gewöhnen möchte, kann schon für rund 30 Euro einfache seniorengerechte Handys kaufen, die sich ähnlich wie ein Festnetztelefon bedienen lassen.
Vereinzelt gibt es auch Handytarife inklusive einer Festnetznummer, unter der Verbraucher zu günstigen Konditionen angerufen werden können. Im Regelfall kann der Kunde seine Rufnummer mitnehmen, auch dann, wenn er vom Fest- ins Mobilfunknetz wechselt.
3. Flatrate spart Kosten für Vieltelefonierer
Wer im Monat zehn Stunden oder länger telefoniert und seinen Festnetzanschluss nicht aufgeben möchte, kann mit seinem Anbieter über den Umstieg auf eine Telefon-Flatrate sprechen. Ein Wechsel lohnt vor allem bei einem alten Festnetzanschluss mit hohen Minutenpreisen – in früheren Jahren waren die monatlichen Fixkosten niedriger als heute, die Gesprächsgebühren pro Minute jedoch bedeutend höher.
Noch heute werden Telefonate zum Handy bei fast allen Festnetz-Pauschalen extra berechnet – mit rund 20 Cent pro Minute. Schon nach einer halben Stunde wäre die Monatsgebühr einer günstigen Handy-Flat (6 Euro) also bezahlt.