Studie: Wärmepumpen auch in Bestandsgebäuden effizient
Stand: 28.07.2020
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In rund der Hälfte der Neubauten in Deutschland kommen inzwischen Wärmepumpen zum Einsatz. Das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme hat in einer Langzeitstudie festgestellt, dass sich die Technologie auch in bereits bestehenden Gebäuden gut schlägt. Die Geräte funktionieren meist einwandfrei und sorgen effizient für Wärme.
Insgesamt wurden 56 Anlagen in Gebäuden unterschiedlichen Alters über fünf Jahre hinweg untersucht. »Die Wärmepumpen in unserem Forschungsprojekt liefern die gewünschte Wärme zuverlässig, es gab kaum Betriebsstörungen«, sagt Marek Miara, Koordinator Wärmepumpen am Fraunhofer ISE. »Offensichtliche Fehler bei der Installation oder Parametrierung der Regler traten im Vergleich zu früheren Feldtests deutlich seltener auf. Dies ist auch auf den Zuwachs von Know-how bei Herstellern und Installateuren in den letzten zehn bis 15 Jahren zurückzuführen.«
Wärmepumpen mit ökologischen Vorteilen
Die untersuchten Heizungen liefen darüber hinaus klimafreundlicher als fossile Heizungen. Im Jahr 2018 lagen die auf Basis der Messungen errechneten Kohlendioxid-Emissionen der vermessenen Außenluft-Wärmepumpen um 19 bis 47 Prozent niedriger als dies bei Wärmeversorgung der gleichen Gebäude mit Gas-Brennwertheizungen der Fall gewesen wäre. Bei Erdreich-Wärmepumpen stiegen die Werte sogar auf 39 bis 57 Prozent.
Gute Planung und richtige Installation sind wichtig
Die Forscher untersuchten die Jahresarbeitszahlen, die Heizkreistemperatur und die Auslastung der unterstützenden Heizstäbe. Obwohl die Ergebnisse größtenteils positiv ausfielen, ist die Nutzung von Wärmepumpen im Gebäudebestand ist kein Selbstläufer. »Ein erfolgreicher Betrieb hängt nicht nur von der Qualität und Effizienz der Wärmepumpe ab, sondern vor allem auch von äußeren Faktoren«, betont Miara. »Dazu gehört vor allem das energetische Niveau des Gebäudes und das installierte Wärmeübergabesystem.«
Das Alter des Gebäudes ist nach den im Projekt erhobenen Daten nicht relevant. Auch ein Umstieg auf Flächenheizsysteme ist nicht zwangsläufig erforderlich, da die Ergebnisse zeigen, dass auch Heizkörper mit vergleichsweise geringen Temperaturen betrieben wurden.
»Der Gesamterfolg hängt von einer guten Planung und sorgfältigen Installation ab«, resümiert Miara. Heizungsinstallateuren und Planern komme daher eine zentrale Rolle zu, so der Forscher.