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Berlin – Wer Flugzeuge am Himmel beobachtet, bemerkt immer wieder weißen Streifen, die sich hinter dem Flieger bilden. Manche Beobachter vermuten, dass es sich dabei um die Rückstände von abgelassenem Kerosin handeln. Doch das ist ein Mythos.
Auch dass Flugzeuge vor der Landung immer etwas Kerosin ablassen, ist ein Gerücht, so der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, BDL. Denn das Ablassen von Treibstoff im regulären Flugbetrieb sei weder vorgesehen noch zulässig – und obendrein Geldverschwendung.
Es gibt jedoch Notfälle, bei denen der Pilot das Flugzeug schnell landen muss. Wenn dann noch zu viel Kerosin im Tank ist, kann die Landung gefährlich werden. Denn das vorgeschriebene maximale Startgewicht ist deutlich höher als das maximale Landegewicht. Bei einer Boeing 747-8 zum Beispiel sind es 448 Tonnen beim Start und 312 Tonnen bei der Landung. Deshalb muss der Pilot manchmal schnell Treibstoff ablassen. Das passierte zwischen 2010 und 2017 dem BDL zufolge pro Jahr im Schnitt nur 21 Mal – es ist also extrem selten.
Internationales Standardverfahren
Flugkapitäne können auch eine Weile im Kreis fliegen, um Treibstoff zu verbrauchen. In Notsituationen – etwa bei einem medizinischen Notfall – ist dafür jedoch keine Zeit. Dann kann der Pilot sogar mit Übergewicht landen. Dabei wird zwar womöglich das Flugzeug beschädigt. Doch dieses Risiko sei zum Beispiel bei einem Feuer an Bord eher zu vernachlässigen, so der Verband.
Treibstoff muss in mindestens 1.800 Meter Höhe abgelassen werden. Zwischen 2010 und 2017 waren es laut BDL insgesamt 28 Tonnen. Das Kerosin wird in der Luft zu feinem Nebel zerstreut.