Höhere Kassenbeiträge: Arbeitgeber befürchten Jobverluste
Stand: 07.05.2018
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Berlin – Unternehmen könnten künftig die volle Hälfte der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung ihrer Beschäftigten zahlen. So sieht es ein Gesetzesentwurf der Bundesregierung vor. Die Arbeitgeberverbände warnen bereits vor dem Verlust vieler Arbeitsplätze.
Ein entsprechender Gesetzentwurf der Bundesregierung führe zur "größten Zusatzbelastung durch Lohnzusatzkosten in der deutschen Sozialgeschichte", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).
Mehrkosten von fünf Milliarden Euro für Arbeitgeber
Die Arbeitgeber müssten im ersten Jahr 5 Milliarden Euro mehr bezahlen. Gleichzeitig würde die Rentenversicherung mit 1,4 Milliarden Euro mehr belastet, da die höheren Beiträge auch für Rentner gezahlt werden müssten. Durch die Mehrbelastungen könnten mindestens 100.000 Arbeitsplätze verloren gehen.
Zusatzbeiträge jeweils zur Hälfte auf Arbeitgeber und -nehmer aufgeteilt
Derzeit gibt es für gesetzlich Versicherte einen festen allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen bezahlen. Dazu kommt ein Zusatzbeitrag, den die Kassenmitglieder alleine schultern müssen. Diesen legen die Kassen individuell fest, im Durchschnitt beträgt er 1 Prozent des Einkommens. Nach dem Willen der großen Koalition soll auch dieser Zusatzbeitrag von 2019 an je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen werden.